Newsletter der nmz - Mathis Ubben

Guten Tag,

die Musiktage in Donaueschingen haben angefangen. 4 Tage heißt es also: Was gibt es Neues in der zeitgenössischen Musik? Die nmz ist natürlich vor Ort. Dieses Mal in Wort, Ton und Bild – Sie dürfen also gespannt sein, was die Tage auf nmz.de dazu erscheinen wird.

Was es Neues in unserer Welt gibt, können Sie schon jetzt erfahren: Gut acht Jahre ist es her, da gründete sich OpenAI, also die Firma, die lernende Künstliche Intelligenz bis in die Provinz gebracht hat. Im November 2022 veröffentlichte OpenAI seinen ChatGPT zum weltweit kostenlosen Ausprobieren. Wir ziehen nach einem Jahr Bilanz: In unserem Dossier schauen wir auf die Auswirkungen, Gefahren und Chancen für die Musikbranche. Mit dabei ein Interview mit Ali Nikrang, Professor für Künstliche Intelligenz und Musikalische Kreation.

Außerdem haben wir ein Gewinnspiel ausgelobt, dass sich mit dem Thema befasst und noch bis Ende des Monats läuft: Zwei Stipendiatinnen der nmzAkademie für Musikjournalismus, Valeska Maria Müller und Martina Jacobi, haben eine Rezension zu einer Studie zum Musikhören während der COVID-19 Pandemie zunächst alleine geschrieben, anschließend gemeinsam mit der KI und schließlich nur von der KI schreiben lassen. Zum Gewinnen müssen Sie nur erraten, welcher Teil menschengemacht, welcher halb-halb und welcher von der KI generiert wurde. Erkennen Sie es?

Dieses Jahr hat es auch im Rundfunk ganz schön gerumpelt: Man will wohl entrümpeln. Allerdings nicht bei den Intendantengehältern, sondern – wer hätte es gedacht – bei der Kultur. Was es damit auf sich hat, was die ARD sich dabei denkt und wie drastisch die Einschnitte werden sollen erfahren Sie im Interview mit ARD-Vorsitzendem Kai Gniffke (der einer derjenigen Intendanten ist, deren Zuständigkeiten finanziell höher honoriert werden, als das Amt von Olaf Scholz).

Allen, die in Donaueschingen sind, wünsche ich inspirierende Konzerte.
Dem Rest (und dazu gehöre leider auch ich) wünsche ich einfach ein schönes Wochenende.

Mathis Ubben


nmz 2023/10


DOSSIER KÜNSTLICHE INTELLIGENZ

Die Grenzen unserer Kreativität
Ein Interview mit Ali Nikrang zum Thema KI und Komposition

Ali Nikrang hat seit April 2023 eine halbe Professur für Künstliche Intelligenz und Musikalische Kreation an der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) inne. Er studierte Computer Science an der Johannes Kepler Universität in Linz und Komposition mit Schwerpunkt Neue Medien an der Universität Mozarteum in Salzburg, wo er auch ein Diplom in Klavierperformance erwarb. Seine Forschung befasst sich mit der Interaktion zwischen Mensch und KI-Systemen bei kreativen Aufgaben mit Schwerpunkt Musik. Dazu gehört die Untersuchung kreativer Beiträge von KI-Systemen und wie diese durch die Interaktion mit dem menschlichen Nutzer gelenkt, verbessert und personalisiert werden können. Im Interview für die nmz haben unsere Autorinnen Martina Jacobi und Valeska Maria Müller ihn gefragt, was für ihn „erfüllende“ Musik ist und wie er die Entwicklung von KI im Musikbereich sieht. …

Die Künstliche Intelligenz kommt ...
... und wir müssen sie in unserem Sinne erziehen · Von Moritz Eggert

Die Künstliche Intelligenz kommt …
... und wir müssen uns rechtzeitig mit ihren Chancen und ihren Risiken auseinandersetzen · Von Constanze Ulmer-Eilfort

Von Big Brother zu Big Data
George Orwell „1984“ als Theaterstück in Darmstadt

Das nmz-INTERVIEW

Kulturauftrag und veränderte Mediennutzung - Ein Interview in Schriftform mit dem ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke

Die ARD-Reformagenda sieht vor 224 Stunden an Programm (und an journalistischen Möglichkeiten) pro Woche in den Kulturwellen der ARD zu streichen. Wie beabsichtigt die ARD ihrem Kulturauftrag in Zukunft nachzukommen?


BERICHTE / KOMMENTARE


Der Illuminaten-Schüler – Das „Frankenstein“-Musical im Stadttheater Fürth

Roland H. Dippel – An Mary Shelleys genialem Roman „Frankenstein oder Der moderne Prometheus“ (1818) haben sich schon viele Adepten von Bühne, Ballett und Film die künstlerischen Zähne ausgebissen. Der Musical-Erfolg der Luisenburg Festspiele Wunsiedel vom Sommer 2023 kam jetzt auf die Bühne des Stadttheaters Fürth und ist erfreulich anspruchsvoll. …

Musikalische Friedensforderung von 1915: Der Philharmonische Chor Berlin entdeckt Reznicek

Roland H. Dippel – Ambitioniertes Projekt: Der Philharmonische Chor Berlin brachte in seinem 1. Abonnementskonzert am 18. Oktober das von ihm 1915 uraufgeführte Chorwerk „Frieden – eine Vision“ von Ernst Nikolaus von Reznicek. 

Dead End im Teatr Wielki – Die Eisenbahn-Oper „Ślepy Tor“ von Krzysztof Meyer in Warschau

Frieder Reininghaus – Samstag an der Weichsel: Ruhe vor dem Tag der „Schicksalswahl“ in Polen. Kaum etwas im Stadtbild der Hauptstadt deutet auf den erbitterten Wahlkampf der letzten Monate und Wochen hin. Nur an den Ein- und Ausfallstraßen gelegentlich eine ordentliche Reklametafel, die darauf hinweist, wie sehr sich das Oppositionsbündnis gegen die regierende PiS …

Lübeck: Stephen Sondheims „Sweeney Todd“, ein schauerlicher Racherausch, wirkungsvoll untermalt

Arndt Voß – Wer das Makabre liebt, ist im Theater Lübeck für etwas weniger als drei Stunden gut aufgehoben. Es ist eine reizende Vorübung auf das Ende des Monats mit Halloween und Grusel. Denn dort an der Beckergrube treibt …


MELDUNGEN


PERSONALIA

US-Jazzpianistin Carla Bley gestorben
New York - Die US-amerikanische Jazzpianistin und Komponistin Carla Bley ist tot. Die Freejazz-Größe starb im Alter von 87 Jahren nördlich von New York an den Folgen eines Hirntumors, wie mehrere US-Medien unter Berufung auf ihren langjährigen Partner Steve Swallow berichteten. In ihren Kompositionen verband Bley («Escalator over the Hill»)

MUSIKLEBEN

KULTURPOLITIK / MEDIEN / BILDUNG

VERANSTALTUNGEN


nmz-Stellenmarkt



 Kubes HörBar 99 – Byrd


Byrd / Psalmes, Songs and Sonnets (1611)
Viel zu selten wird eine derart umfangreiche Sammlung von unterschiedlichsten Sätzen vollständig eingespielt. Beim Magnus opus musicum (1604) von Orlando di Lasso wird der Wunsch wohl auf absehbare Zeit unerfüllt bleiben, bei den Psalmes, Songs and Sonnets (1611) von William Byrd wurde er Wirklichkeit. Es handelt sich zwar um ein Alterswerk, nicht aber um einen Schwanengesang. …

Byrd / My Ladye Nevells Booke
Es ist wohl allein der Sammel-Leidenschaft von John Baldwin, einem Sänger der St. George’s Chapel (Windsor Castle) und seiner Verehrung des Komponisten William Byrd zu verdanken, dass in einem einzigen singulären Manuskript insgesamt 42 Kompositionen für Virginal überliefert sind. Doch auch die Geschichte der am 11. September 1591 vollendeten Handschrift, bekannt als My Ladye Nevells Booke, ist …

The Honour of William Byrd
Alison Kinder macht sich in ihrem Booklet-Essay auf die Suche nach «William Byrd» als Mensch hinter seiner Musik. Ein Unterfangen, das in dem begrenzten Raum weniger Seiten kaum gelingen kann und wohl eher an der …


Aus der JazzZeitung


The Very Big Carla Bley: Zum Tod der US-amerikanischen Komponistin, Pianistin und Bandleaderin
Andreas Kolb – Die amerikanische Komponistin und Pianistin Carla Bley war eine der ersten großen Frauen im Jazz, die keine Sängerin war. Ihre „The Very Big Carla Bley Band“ war ein wilder Haufen männlicher Super-Jazzer, voller Testosteron und Selbstdarstellungstrieben. Doch die Bley akzeptierten sie als Chefin und hinterließen damit ein außergewöhnliches Œu­v­re an Big Band-Musik der Gegenwart. Carla Bley, die

Deutsche Jazzunion: Kein öffentlich-rechtlicher Rundfunk ohne Jazz!
Absturzgefahr für die Jazz im Öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Foto: Hufner Die Deutsche Jazzunion veröffentlicht einen Offenen Brief an die Rundfunkräte und Intendanzen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, …


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