Newsletter der nmz - Mathis Ubben

Liebe Newsletterabonnent:innen,

entweder ich werde älter, oder es geht wirklich alles schneller: Ich hatte mich gerade an die Geschwindigkeit gewöhnt, mit der die Musik-KIs sich entwickeln und Stück für Stück den ein oder anderen Mangel ausmerzen. Sich alle paar Wochen aber mit den ewig ebenso beeindruckenden wie langweiligen Entwicklungen auseinanderzusetzen ist eine fade Angelegenheit. Dann blinzelt man und – ZACK – wird von Moritz Eggert wieder wach gerüttet. Im BadBlog klingelt der Wecker und er trällert nicht Suno AI, sondern Udio.

Es klingt zwar nach einer eher lächerlichen Mischung aus „O dio!“ und Udio Jürgens, soll aber höchstwahrscheinlich einfach aus dem Audio „You-dio“, also „dein“ Audio machen. Das kann die KI von Ex-Google-Leuten noch unverschämt besser als die letzten sage und schreibe mehrere Monate in der Branche aktiven „Urgesteine“: Zumindest dann, wenn man das „You“ überheblich als originell verstehen möchte. Klingt kompliziert, ist aber einfach: Udio macht die bessere, weil originellere Musik.

Im BadBlog analysiert Eggert anhand eines „Yesterday“ von den Udio-Beatles aus einem Parallel-Universum, was die KI kann und wo sie noch stolpert. Mit jeder neuen KI wird das „noch“ aber immer immer kleiner.

Eine Konstante bleibt aber. Auch wenn eine Metal-Tango-Melange, wie sie hier beispielsweise zu hören ist, durchaus etwas originelles hat, kombiniert auch diese neue KI wieder „nur“ alte Muster  das aber noch besser. Und die Bewertung, ob in der Musikindustrie an den meisten Stellen so viel anderes gemacht wird, überlasse ich einfach mal Ihnen.

Die KI reproduziert und hätte so dann wohl durchaus auch den gleichen Fehler gemacht, wie wir in unserem letzten Newsletter: Anders als geschrieben wurde Ethel Smyth am 22. April (also einen Tag früher) geboren. Sie und ihre Familie haben nur traditionell am 23.4. gefeiert, damit die Feierlichkeit zusätzlich auf William Shakespears Geburtstag fällt. Der Fehler und das scharfe Auge waren in diesem Fall aber tatsächlich rein menschlicher Natur. Vielen Dank für diesen Korrekturanstoß aus der aufmerksamen Leserschaft!

Das Schöne an all dem überschnellen Übertrumpfen der KIs untereinander ist aber ja: Wenn sich im Publikum und unter den Musiker:innen Leute finden, die einfach nicht mitmachen, muss man gar nicht jede Woche auf einen neuen KI-Knall gefasst sein.

Ein schönes Wochenende allerseits
Mathis Ubben

 


nmz 2024/04
Magazin 


 

Das Gottesgeschenk Synthesizer - Die Experimente des Krautrock · Von Hans-Jürgen Schaal

Es war eine Kulturrevolution im Underground. Um 1970 entstanden in Deutschland eigenständige Formen des Umgangs mit Rockmusik-Einflüssen. In seiner Blütezeit brachte der deutsche Krautrock rund 200 LPs jährlich hervor...

 


Theo's Kurzschluss


 
Theos Kurz-Schluss – Wie ich einmal am realistischen Besuch eines mir gehörenden Planeten aufgrund leicht vermeidbarer menschlicher Schwächen scheiterte

Theo Geißler Die literarische Früherziehung beginnt in meinem Falle mit ungefähr drei Lebens-Jahren und endet frühestens mit dem ersten Teil des letzten Doppelwortes. Früher Forscherdrang wird oft mit dem heutzutage zu Unrecht ...

 


JazzZeitung



Charisma des Protests: Pussy Riot im Dortmunder domicil

„Freiheit gibt es nur so lange, wie man für Freiheit kämpft“, war nur einer der vielen Sätze, mit dem das Publikum klar kommen musste, als die legendären Provokateurinnen von Pussy Riot im Dortmund ...

Verleihung des German Jazz Trophy 2024 an Billy Cobham

Die German Jazz Trophy 2024 wird wieder im Rahmen der jazzopen stuttgart 2024 verliehen. Dieses Jahr geht die Auszeichnung an den Drummer Billy Cobham. Die Preisverleihung findet am 18. Juli 2024 in der SpardaWelt statt ...

 


Bad Blog of Musick


 
Das Kaninchen und die Schlange

Moritz Eggert Es liegt in der Natur von technischen Entwicklungen, dass ihre Auswirkungen entweder überschätzt oder unterschätzt werden. Im Moment scheint bei der Beurteilung von Musik kreierenden KIs vielleicht letzteres der Fall zu sein. Aber das könnte sich jetzt ändern. Denn der bisherige Platzhirsch, Suno AI, wurde entthront ...

 


BERICHTE


 
Leuchten aus dem Graben – Giacomo Puccinis Triptychon „Il Trittico“ in Oldenburg

Michael Pitz-GrewenigVor 10 Jahren begann Christian Firmbach als Intendant in Oldenburg. Nun verabschiedet er sich mit Giacomo Puccinis Triptychon „Il Trittico“. Puccinis letztes vollendetes Werk, ein dramaturgisches Experiment, komponiert mitten ...

Vokales vor allem Anderen – Respighis „Lucrezia“ und Orffs „Mond“ im Münchner Cuvilliéstheater

Wolf-Dieter PeterEs gehört zur gewachsenen Spielplanstruktur der Bayerischen Staatsoper, eine voll gültige Produktion des eigenen Opernstudios zu präsentieren. Dieses Mal kam hinzu, dass mit Ustina Dubitsky eine junge Dirigentin vom ...

 


MELDUNGEN


 

MUSIK, MARKT, MEDIEN

FORTBILDUNG / VERANSTALTUNGEN

PERSONALIA


nmz-Stellenmarkt (aktuell)


 

 


Kubes HörBar 115 – Fagott


 

Bassoon Concertos / Dag Jensen

Ein Album, das zwischen Carl Maria von Weber und der skandinavischen Region, zwischen Romantik und zeitgenössischer Musik seinen Platz sucht. Tatsächlich ist das konzertante Repertoire für Fagott im 19. wie auch im 20./21. Jahrhundert erstaunlich rar. Dennoch stellt sich die Frage, warum für dieses Album gerade diese (und nicht andere) Werke zur Einspielung ausgewählt wurden....

 

Sein Name ist Bond. Danny Bond. In diesem Jahr wird er 73 Jahre alt. Die zum 70. Geburtstag von Danny Bond erschienene Box vereinigt als Wiederveröffentlichung drei Alben, die bereits in den Jahren 1983, 1992 und 2000 produziert wurden. In die Jahre gekommen sind sie nicht – ganz im Gegenteil ...

Und noch die Fagott-Rezensionen aus dem letzten Newsletter:

 


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