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Zemlinskys „Der Zwerg“ an der Deutschen Oper Berlin | Theater am Theater Halle

Ein Märchen mit Folgen – Zemlinskys „Der Zwerg“ an der Deutschen Oper Berlin. Nun stehen also beide Opern der Tragödie eines hässlichen Mannes in Berlin auf dem Spielplan: „Die Gezeichneten“, deren Libretto Franz Schreker im Auftrag Alexander Zemlinskys für ihn geschrieben, aber selbst vertont hat, an der Komischen Oper und an der Deutschen Oper Berlin Zemlinskys dann auf ein Libretto von Georg C. Klaren als „Der Zwerg“ komponierte Version. Diese basiert auf Oscar Wildes Märchen „Der Geburtstag der Infantin“, das Schreker zuvor bereits als Pantomime komponiert und in Wien zur Aufführung gebracht hatte. Anders als die Umsetzung von Schrekers Bildwelt an der KOB im Januar des Vorjahres, wurde die stark autobiografische Sicht auf Zemlinskys Oper an der DOB widerspruchslos goutiert. Peter P. Pachl analysiert.

Das Ungemach am Theater Halle wird nicht kleiner. Der MDR berichtet: „Der Intendant am Neuen Theater in Halle hat seinen Rücktritt angedroht. Er wirft dem Geschäftsführer Stefan Rosinski Mobbing vor. Unter den jetzigen Bedingungen wolle er seinen Vertrag nicht verlängern.“ In der noch aktuellen nmz clusterten wir zur Situation in Halle unter dem Titel: Aufbruch, Abbruch – Halle, Hölle: Seit Jahren schon gibt es unter der Oberfläche des regulären Theaterbetriebs an den Bühnen Halle ein Hickhack. Seit 2016 leitet Florian Lutz das Musiktheater. Er kam in einen Betrieb, der alles andere als reibungslos ver­lief, der von der Landesregierung finanziell gegängelt wurde und der viele innerbetriebliche Probleme zu bewältigen hatte. Keine guten Voraussetzungen, einerseits. Besonders gute, wenn man aus dem Scherbenhaufen Neues entstehen lassen will. Aufbau Halle. Ein Cluster von Martin Hufner.

Messetalks 2019: Buchvorstellung „Musikleben in Deutschland“
Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens hat das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) – ein Projekt des Deutschen Musikrats – es sich zur Aufgabe gemacht, das Musikleben in Deutschland abzubilden, und zwar in einem Buch, das dieser Tage erscheint. Warum dieses umfangreiche Kompendium zusammengestellt wurde, was dessen Inhalte sind und an wen es sich richtet, ebenso wie die Frage, wie es steht um's „Kulturland Deutschland“ – darüber sprechen Barbara Haack (neue musikzeitung), Stephan Schulmeistrat (MIZ), Christian Höppner (Deutscher Musikrat), Astrid Reimers (Universität zu Köln) und Richard Lorber (WDR) auf der Leipziger Buchmesse.

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Was sonst noch wichtig war
Radio-Tipp

30.3.2019: 22:04 bis 00:00 | WDR 3
WDR 3 Open Sounds: Studio Elektronische Musik: The Artist’s Cut [06]: Mark Polscher

point of view [71]: Mark Polscher. Eine persönliche Auswahl an Musikstücken, die den Komponisten und Synthesizer-Solisten Mark Polscher inspirierten und begleiten. Gordon Mumma: Medium Size Mograph | Brian Eno: Lizard Point | Michael von Biel: Fassung | Karlheinz Stockhausen: Orchesterfinalisten | Richard Teitelbaum & Andrew Cyrille: Driving Pistons | Earle Brown: November 1952 | Maryanne Amacher: A Step into it, imagininig 1001 Years | Cluster: 21:17 | David Tudor: Pulsers

Die Entstehung von Elektronischer Musik ist meist von zwei Polen geprägt: Improvisation einerseits, langwierige Produktion (Komposition) andererseits. Improvisation ist von der Lebendigkeit des Spiels geprägt, von der Kraft des Moments, von dem Unmittelbaren des Spielaktes. Aber sie ist auf den glücklichen Augenblick angewiesen und daher von der Gunst der Stunde abhängig, nicht alles gelingt und manchmal machen Kleinigkeiten einen großartigen Spielzug zuschanden. Studioproduktion andererseits bietet die Möglichkeit Klangmaterialien neu anzuordnen, zu kombinieren und zu verfeinern um daraus einen eigenständigen Organismus zu gestalten. Allerdings bedeutet das nicht selten, dass der Komponist für Wochen oder Monate in der Abgeschiedenheit des Studios einsam vor sich hin arbeitet, stets in Gefahr sich in den unendlichen Möglichkeiten zu verlieren oder durch permanente Editionsprozesse alle Lebendigkeit aus dem Stück zu schneiden.

Dieser Newsletter wurde zusammengestellt von Martin Hufner
Hinweis: Der Newsletter gibt die Meinung des Autors wieder. (nmz-online-redaktion)

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