PS: Ausnahmsweise jetzt gleich am Anfang des Newsletters: Aktuell fällt ja unangenehm auf, dass auf Facebook und Twitter eine große Sperraktion läuft, der neben namhaften Personen auch zahlreiche „normale“ Nutzerinnen zum Opfer fallen. Erst vor kurzem hat es auch die Zeitung „Jüdische Allgemeine“ bei Twitter getroffen (die Süddeutsche Zeitung berichtet). Twitter räumt zwar ein, dass es sich um einen Fehler gehandelt haben soll, aber solche Fehler haben offenbar Methode. Natürlich sind wir mit der nmz auch bei Twitter, aber wir wissen auch genau, unser Einfluss auf diesen „Dienstleister“ ist sehr beschränkt. Nach wie vor präferieren wir es, wo es geht, unsere eigenen Dienste so gut es geht selbst zu betreiben. Da kann uns keiner was.
Es ist was faul in diesem Internet. Institutionen, die sich darauf verlassen, dass fremde Unternehmen ihre Informationen ungefiltert transportieren würden, gehen in die Irre. Deswegen freuen wir uns ganz besonders, wenn Sie uns und unserem Newsletter ein gewisses Grundvertrauen entgegenbringen, das wir auch nicht enttäuschen wollen.
Im Gegenteil, wir würden uns sehr wünschen, dass wir unsere Verbreitung jenseits von Twitter und Co erweitern können. Haben Sie bitte keine Bedenken, wenn Sie unseren Newsletter-Dienst an Menschen weiterempfehlen, natürlich nur, insofern Sie von unserem Newsletter selbst überzeugt sind.
Über kurz oder lang werden die Kanäle von Facebook und Twitter an Bedeutung verlieren. Öffentlichkeit gibt es aber auch jenseits davon, das wissen Sie ja selbst.
Ihre Online-Redaktion, Martin Hufner
Jetzt aber zu den Informationen aus dem Musik- und Kulturleben,
heute mit den Tonträger-Rezensionen aus den Bereichen Neue Musik, Jazz und Rock und Pop:
Lübeck sperrt „Don Giovanni“ ins Irrenhaus – Erste Regiearbeit von Martina Veh, umstritten: Mozarts „Don Giovanni“ ist ein grandioses Werk, in sich geschlossen und konsequent im dramaturgischen Konzept. Wie herausfordernd dennoch (oder deswegen) jede Inszenierung ist, wird oftmals unterschätzt, wurde es auch bei dem jüngsten Versuch wieder, ihn im Theater Lübeck zu zeigen (10. Mai 2019). Arndt Voß kann der Inszenierung nicht viel abgewinnen.
Kind im Geisterhaus – Psychologischer Tiefgang in Händels „Rodelinda“ an der Oper Frankfurt: „Alles, was man vergessen hat, schreit im Traum um Hilfe“ stellte Elias Canetti in seinen Aufzeichnungen fest. Das zeigte die aus Madrids Teatro Real übernommene Inszenierung eines über 290 Jahre alten Meisterwerkes: Humane Gültigkeit über alle Zeit hinweg. Wolf-Dieter Peter ist beeindruckt.
Wie ein Sog – Erich Wolfgang Korngolds „Die tote Stadt“ am Theater Bremen: Man kann das schon nachvollziehen: Gustav Mahler, Alexander Zemlinsky, sogar Anton Webern bescheinigten dem jungen Erich Wolfgang Korngold, ein Genie zu sein. Man kann aber auch nachvollziehen, dass der nach Amerika emigrierte Komponist, der dort erfolgreich als Filmkomponist arbeitete, nach seiner Rückkehr nach Europa 1949 keine Chancen mehr hatte und tief enttäuscht nach Amerika zurückging, wo er 1957 starb. Jetzt hatte seine 1920 uraufgeführte und an achtzig Bühnen nachgespielte Oper „Die tote Stadt“ am Theater Bremen eine bejubelte Premiere. Ute Schalz-Laurenze berichtet von einem gelungenen Abend.
CD-Rezensionen
Jazz: Solitäre – selbstbewusst und weltoffen. Sich selbst genug und zugleich für andere kommunikativ zu sein, ist schwierig. Doch Solitäre sind sich der Bürde bewusst, dass sie einzeln und allein coram publico überzeugend sein müssen. Folgende Solitäre werden rezensiert: Keith Jarrett, Chris Gall, Stefan Schultze, Andreas Schickentanz und Stephan Micus. Weiterlesen
Pop/Rock: Auf geht’s Sommer. Aktuelle Ausgrabungen mit Musik von: Tom Walker, Tom Walker, Giant Rooks, Melissa Etheridge und Anderson .Paak. Weiterlesen
Neue Musik: Objekte im Raum. Im Fokus vier CDs, unter anderem mit und von und durch: Pierluigi Billone, Pierluigi Billone, Lula Romero, Edition zeitgenössische Musik, Elliott Sharp. Weiterlesen
unüberhörbar 2019/05: Joly Braga Santos: Symphonische Ouvertüren, Klavierkonzert. Goran Filipec, Klavier; Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Ltg.: Álvaro Cassuto. Naxos +++ Quasi morendo. Johannes Brahms, Gérard Pesson, Salvatore Sciarrino. Reto Bieri and Meta4. ECM +++ Life. Busoni, Bach, Schumann, Rzewski, Liszt, Evans. Igor Levit, Klavier. Sony +++ Kurt Weill: Mahagonny. Ein Songspiel/Chansons des Quais/Kleine Dreigroschenmusik. Ensemble Modern, HK Gruber, Ltg.; Ute Gferer, Sopran; Winnie Böwe, Sopran; amarcord. Ensemble Modern Medien Weiterlesen
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