Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Recht und Presse. Auch für uns wird es immer schwieriger über Ereignisse des Musiklebens zu berichten. Immer wieder werden selbst Pressemeldungen zu Entwicklungen des Musiklebens angefochten mit der Macht von Anwälten. Gewiss, das Recht lässt das zu und das ist auch richtig. Nicht immer scheint aber eine Gleichheit der Gegner gegeben. Im Tagesspiegel berichtet Kurt Sagatz unter der Überschrift Wenn Sie das schreiben, verklage ich Sie …” über solche Fälle der Einflussnahme auf die Berichterstattung. Der Witz dabei ist nicht selten, dass auf diese Weise Dinge nochmals extra hochgespült werden und die Person oder die Sache, um die es geht, PR bekommt, denn auch negative PR ist bekanntlich PR. 

Für uns als Autoren ist die Sache ungeheuer kompliziert geworden. Im Umfeld von Tatsachenbericht und Meinung, steht man immer wieder einmal im Fokus des “Recht” und entscheidet sich gegebenenfalls, Informationen nicht zu bringen. Sagatz beschreibt die Gefahr: “Während die großen überregionalen Medien oder die Sendeanstalten über ausreichend finanzielle Mittel verfügen, um die angedrohten juristischen Auseinandersetzungen durchzustehen, besteht hingegen bei anderen Medien die Gefahr, dass sie einknicken, also zum Beispiel einen Beitrag aus dem Netz nehmen (…). „Wenn Verlage klein beigegeben, anstatt presserechtliche Streitigkeiten vor Gericht anzufechten, ist das gleich zweifach fatal“, warnt Sarah Lincoln vor der Gesellschaft für Freiheitsrechts. Zum einen gefährde dies die kontinuierliche kritische Berichterstattung, zu anderen komme es zu einer Verschiebung des Presserechts zulasten der Pressefreiheit.” 

Jetzt zum Nachrichten und Rezensionsteil. Wir sagen es mal mit einem unbedeutenden Blatt namens “Dings” und jetzt eben “Rumms”: 

Ein Bild der Bild

Zwillingswesen – Uraufführung von Zaimoglu/Senkels „Siegfried“ bei den Bayreuther Festspielen

In diesem Sommer wird der 150. Geburtstag des in Bayreuth lange bewusst unterbelichteten Siegfried Wagner mit einer Reihe von Veranstaltungen begangen. Im Markgräflichen Opernhaus gab es zweimal Siegfried Wagners Oper „An Allem ist Hütchen Schuld!“ zu erleben, zwei Ausstellungen beleuchten unterschiedliche Aspekte seiner Kunst sowie Reflexionen in der bildenden Kunst über ihn. Im Rahmen von „Diskurs Bayreuth“ gab es diverse Diskussionsrunden und nun das Auftragswerk „Siegfried“ von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel als Uraufführung. Peter P. Pachl berichtet.   

HörBar #7 von Michael Kube (Teil 6)

Jean Sibelius: Lemminkäinen Suite op. 22 u.a. – BBC Symphony Orchestra, Sakari Oramo. “Hier aber rauscht die vierteilige Lemminkäinen Suite op. 22, eines der mir in Sibelius’ Schaffen liebsten Werke, ohne jeden inneren Nachhall vorüber.”

Was sonst noch wichtig war oder wird …

Radio-Tipp

00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Let’s do the Stumpfkonsonanz – Von Frieder Butzmann

Mit: Britta-Ann Flechsenhar, Daniel Mattar, dem Chor Judiths Krise, Olaf Oelstrom und dem Autor. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2018. Länge: 49’13. (Wdh. v. 10.08.2018)

Ohne ihn gäbe es kein MP3 und keine Computerstimmen: Der Philosoph Carl Stumpf legte 1883 die Grundlagen der Psychoakustik. Nun stellt der Radiokünstler Frieder Butzmann die historischen Versuche Stumpfs mit seinen Mitteln nach.

In seiner Jugend las Frieder Butzmann die ‚Tonpsychologie’ von Carl Stumpf. Er war fasziniert, denn er lernte dabei die Zusammensetzung der Sprachlaute kennen. Da tauchte die Frage auf: Wie wird Musik? Forschend wühlt Butzmann sich 2018 durch die Täler und Höhen der gesungenen, gesprochenen, menschlichen, synthetischen, obertonarmen, obertonreichen Sprachlaute, um sodann im Tonspiel ‚Let’s do the Stumpfkonsonanz’ der sich wiederholenden und überlappenden Musik zu begegnen.

Frieder Butzmann, 1954 in Konstanz geboren, Komponist, Musiker, Autor und Vortragsreisender, Hörspielautor, Performancekünstler. Verdingt sich weltweit als ‚Crachmacheur’. Auftritte im Kreuzberger SO 36, Museum of Modern Art in New York, in Paris, Rotterdam, Kopenhagen. Seit den 1980er-Jahren zahlreiche Arbeiten für das Radio, z.B.: „Das Pfeifen im Walde“ (mit Thomas Kapielski, DLR Berlin 1997), „Das Spunkkrachlexikon“ (DLR Berlin 2001), „Alethes Soundbeams“ (Autorenproduktion für DKultur 2006), „juHrop – Klingonische Oper“ (DKultur 2009), „Burtts Family Combo“ (DKultur 2012) und verschiedene Wurfsendungsserien, z.B. „Exoplanet. Muster möglicher Welten“ (2016).

Die Radiowoche bis zum 18.8.2019

Erinnerung

100. Geburtstag von Maria Mucke-Grünefeldt – deutsche Sängerin und Schauspielerin (* 15. August 1919 in Mainz; † 28. Mai 2018). (La-Le-Lu” auf YouTube)

75. Geburtstag von Sylvie Vartan · Sängerin, Schauspielerin, Komponistin (* 15. August 1944 in Iskretz)

50. Jahrestag des Woodstock Rock-Festivals (15. August 1969 in Bethel/New York)

 


Viele Grüße aus Ihrer Newsletter-Redaktion, Martin Hufner
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