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Ein Lebenswerk am Rande der Gesellschaft –
Der Komponist Gordon Sherwood (1929–2013)

Als am 5. Mai 1957 in der Carnegie Hall das New York Philharmonic Orchestra unter Dimitri Mitropoulos zum ersten Mal ein Orchesterwerk von Gordon Sherwood zur Aufführung brachte, konnte noch niemand ahnen, dass dem damals 27-jährigen, soeben mit dem Gershwin Memorial Award ausgezeichneten Komponisten eine ganz und gar nicht gewöhnliche Musikerlaufbahn bevorstand, dass ihn eine unstillbare Neugier auf künstlerische Anregungen durch mehr als 30 Länder auf fünf Kontinenten sowie über Jahre hindurch in eine Existenz als Almosenempfänger führen, und sich sein Ruhm schließlich von einem ganz anderen Teil der Erde aus zu verbreiten beginnen würde. Am Ende seines bewegten Lebens umfasste sein Werkverzeichnis 143 Opuszahlen: Kompositionen in nahezu allen Gattungen von der Solominiatur bis zum Oratorium, denen man anhört, dass Gordon Sherwood nicht nur mit offenen Ohren und wachem Verstand durch die Welt, sondern auch durch die Musikgeschichte gereist ist. Ein Feature von Norbert Florian Schuck.

Fidelio wer? – „Fidelio“ von außen betrachtet –
Paul Georg Dietrichs Zeitreise in Darmstadt

Eine Reise durch die Rezeptionsgeschichte von Beethovens „Fidelio“ kreiert Regisseur Paul Georg Dietrich am Staatstheater Darmstadt, wobei sogar die Zukunft nicht ausgespart wird. Unser Kritiker Joachim Lange meint: „Man könnte einwenden, dass man sich mit dieser Methode der Interpretation alle ambitionierten Werke der Opernliteratur vornehmen könnte. Was auch stimmt. Man muss es aber erstmal machen. Und können. Dittrich kann.“

Ein musikalischer Glücksfall –
Verdis „Don Carlos“ an der Staatsoper Stuttgart

Gleich sieben verschiedene Fassungen gibt es von Giuseppe Verdis Oper „Don Carlos“. Vieraktig oder fünfaktig, französisch oder italienisch (dann „Don Carlo“), mit Ballettmusik oder ohne. Die Stuttgarter Staatsoper fügt jetzt eine achte hinzu, wenn sie den fast fünfstündigen, mit zwei Pausen gespielten Musiktheaterabend mit einer Szene beginnen lässt, die bereits vor der Uraufführung am 11. März 1867 in Paris gestrichen wurde. Georg Rudiger findet die Stuttgarter Realisation: Teils/teils.

HörBar der nmz:
Mieczyslaw Weinberg: Symphony No. 2 / Symphony No. 21 „Kaddish“

Dass die DG nun ebenfalls noch rasch mit einem Doppelalbum auf den längst abgefahrenen Weinberg-Zug aufspringt, mag man als „Veredelung“ empfinden. Allerdings fehlt es mir bei der nur mit Streichern besetzten 2. Sinfonie op. 30 (1946) wie auch in der teilweise konzertanten 21. Sinfonie op. 152 (1991) „Kaddish“ in dieser Einspielung an jenem inneren, zwischen den Notenzeilen stehenden „Müssen“, ohne das die Partituren seltsam blutleer anmuten”, meint Rezensent Michael Kube

Was sonst noch wichtig war oder wird …

Radio-Tipp

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Von Käfern, Kiefern und dem Klimawandel

Die klingenden Ökovisionen des Schweizer Komponisten, Sounddesigners und Umweltakustikers Marcus Maeder. Eine Sendung von Julia Schölzel

Die Radiowoche bis zum 03.11.2019

 

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