Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Da ist man einmal für 48 Stunden nicht mit der Internetredaktion der nmz beschäftigt, schon quillt es nur so über von Nachrichten. Es kommt mir so vor, als fehlten einem jetzt eine ganze Arbeits- und eine ganz Urlaubswoche zur gleichen Zeit.

Weitere Reaktionen auf die Festschrift für Siegfried M.

Also holen wir jetzt ein bisschen was nach. Zum Beispiel die Information, dass sich aktuell 12 von 15 Fachgruppen der Deutschen Gesellschaft für Musikforschung sich zu einer Stellungnahme in Sachen “Festschrift für Siegfried Mauser” bekennen. Das, ich muss es zugeben, hätte ich so nicht erwartet. Das ist aber gut und natürlich sachlich mehr als gerechtfertigt.

Es ändert allerdings nichts daran, dass ein großer Teil der an der Festschrift beteiligten Autorinnen und Autoren nach wie vor keinen Grund sieht, sich zu der Sache offiziell zu äußern. 

Guy Deutschers Diskussionskultur – traurig

Es trifft unseren Bad Blog Autoren Moritz Eggert. In Folge einer Kritik an einer Rede zur Verleihung des Europäischen Kulturpreises an Alma Deutscher hat sich der Vater von Alma Deutscher, eigentlich ein bekannter Linguist, mit Gegenreden eingeschaltet, wobei er allerdings das Feld einer sachlichen Auseinandersetzung von Anfang an längst verlassen hat. Moritz Eggert hat die Sache im Bad Blog Of Musick noch einmal aufgerollt in englischer Sprache. Offensichtlich hat Deutscher Moritz Eggert rufschädigend diffamiert gegenüber der Hochschule für Musik und Theater München sowie gegenüber der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Während letztere die Vorwürfe abwehrt und für gegenstandslos erklärt, scheint man sich in Unkenntnis der Tatsachen seitens der Hochschule entschuldigt zu haben. So steht es jedenfalls im Eintrag von Moritz Eggert. Geht gar nicht, finde ich. Überhaupt nicht! Ins Visier von Deutscher geriet übrigens auch der Crescendo-Kolumnist Axel Brüggemann, dessen Newsletter (jeden Montag Brüggemanns Klassik-Woche) ich meinen geschätzten Leserinnen und Lesern hier gern ans Herz legen möchte. 

Dieses unmäßige, längst den Boden rationaler Diskussion verlassen habende Haltung nährt allerdings Befürchtungen. Zunächst einfach mindestens diejenige, dass seine Tochter nicht für sich sprechen kann. Was bei einer Person, die bekanntermaßen von Leuten wie Simon Rattle, Daniel Barenboim, Jörg Widmann, Zubin Mehta hoch geschätzt wird für ihre (musikalische) Intelligenz erstaunt. Leider ist zu befürchten, dass uns und seiner Tochter diese “Interventionen” von Guy Deutscher noch eine Weile begleiten werden. 

Den Boden musikalisch-theoretischer und historisch-wissenschaftlicher Auseinandersetzung hat Guy Deutscher in der Sache ja leider nie in seinen “Repliken” nie wirklich ernsthaft betreten. 

Vom Grundrauschen der Welt – Uraufführung von Olga Neuwirths „Orlando“ an der Staatsoper in Wien

Ein Hort für Opernneuheiten ist die Wiener Staatsoper heutzutage nicht mehr. Aber hin und wieder vergibt auch dieses Haus noch Aufträge an Komponisten. Genau ein Jahr nach der Uraufführung von Johannes Maria Stauds und Durs Grünbeins „Die Weiden“ hat Dominique Meyer im 150. Jubiläumsjahr der Staatsoper Olga Neuwirths (*1968) „Orlando“ folgen lassen und die beträchtlichen Ressourcen seines Hauses in den Dienst dieser Uraufführung gestellt. Joachim Lange mit einer detaillierten Kritik.

Espressosivissimo – Das kleine Münchner Festival für die große Galina Ustwolskaja

An zwei Abenden Galina Ustwolskaja in München. Ein Festival mit Ensemblestücken, unter Tosen und Toben gespielt vom Münchener Kammerorchester, und Klavierwerken, unbeschreiblich beeindruckend gespielt von Sabine Liebner. Das lässt unseren Autoren Wolf Loeckle nach Möglichkeiten von Therapien fürs Weltgeschehen fragen. Wolf Loeckle ließ sich mitreißen.

Radikal modern? – Radikal altbacken! – „La Traviata“ an der Komischen Oper Berlin

Als „Klassiker – radikal modern“ hatte die Komische Oper Berlin Giuseppe Verdis einzige aktuelle, in seiner Gegenwart spielende Oper über Leben und Tod einer Edelkurtisane angekündigt. Aber die Inszenierung von Nicola Raab verschenkt die sich in Beliebigkeiten nicht vermittelnde Handlung und erzeugt einen vergleichsweise radikal altbackenen Eindruck, dem leider auch die musikalische Seite nichts entgegenzusetzen vermag, außer Lautstärke. Peter P. Pachl ist enttäuscht.

nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka 

60 - Interview mit Ivan Blatter: Experte für Zeitmanagement gibt Tipps für Musiker. Ivan Blatter gibt dir viele wichtige Tipps zu den Themen Routinen, Disziplin, Bündeln, Fokus und Struktur. Auch spricht er über den Nutzen und positiven Aspekt der Pause und des Innehaltens. Ivan gibt hilfreiche Hinweise zur Kreativität und Entscheidungsfindung. Diese Episode ist für MusikerInnen und NichtmusikerInnen inspirierend und geeignet.

Was sonst noch wichtig war oder wird …

Radio-Tipp

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 80. Geburtstag des Komponisten Nicolaus A. Huber

Parusie – Annäherung und Entfernung“ (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Bruno Maderna); „Mit etwas Extremismus“ (Ensemble modern); „Darabukka“ (Catherine Vickers, Klavier); „Clash Music“ (Peter Sadlo, Becken)

Die Radiowoche bis zum 15.12.2019


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