Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Geburtstag von Beethoven, gestern. Der Zweihundertneunundvierzigste. Jetzt bekannt geworden: Die Deutsche Post macht deshalb eine Sondermarke. Auflage: Über 600 Millionen Exemplare. Motiv: Ein Violinschlüssel und eine Landkarte mit lauter Inseln. Links oben in Form eines Hundes wahrscheinlich namens Beethoven. Ja. Mega. Hammer. So viel grafische Kreativität auch. Oder?

Nicht? Okay. Beim Bund Deutscher Liebhaberorchester geht es gerade rund. Im Mai berichtete schon Alexander Strauch über den Streit über Politik im Verband unter dem Titel “Die AfD und die Laienmusikszene. Im Musikmagazin “Vanhat sich nun ein Redaktionsmitglied der Mitgliederzeitschrift zu Wort gemeldet und hat Neuigkeiten. Offenbar wurde das Redaktionsmitglied nun von seiner Arbeit entbunden - aus Solidarität ist dann die ganze Redaktion gegangen. Die ganze Geschichte gibt es unter dem Titel: “Wir wollen doch nur spielen(ggf. hinter einer Bezahlschranke).

Neuigkeiten in Sachen Mauser? Ja, die gibt es auch. Mittlerweile haben sich 13 von 15 Fachgruppen der Deutschen Gesellschaft für Musikforschung einer Stellungnahme angeschlossen, die zu der Sache sich deutlich positioniert. Gleichzeitig wird über den Fall auch im Portal des Fachinformationsdienstes Musikwissenschaft und seinem Blog “kontrovers - musiconn.blog(das von der Bayerischen Staatsbibliothek betrieben wird) dazu verhandelt. Es gibt ein Rezension der Festschrift der Paderborner/Detmolder Musikwissenschaftlerin Rebecca Grotjahn - und weitere Beiträge.

Es geht jetzt aber langsam auch auf Weihnachten zu und das Neue Jahr. Ich möchte Sie schon mal vorwarnen: Auch die Online-Redaktion wird es dann langsamer angehen lassen. Noch ist der Kalender voller Ereignisse. Wir erwarten Berichte aus Stuttgart, München, Koblenz, Berlin, Erl, Reichenbach, Ulm, Basel …

Und! Die große Reihe der taktweisen Analyse von op. 111 von BTHVN durch Arno Lücker geht auf ihr Ziel zu. Die letzte Analyse soll am 31.12.2019 erscheinen. Hier die letzten Takte: Takt 311 Takt 312 Takt 313 Takt 314 Takt 315 Takt 316 Takt 317 Takt 318 Takt 319 Takt 320


Die Weihnachtstipps der nmz-Redaktion.
Heute mit Juan Martin Koch und Andreas Kolb. 

Casta Diva. Der schwule Opernführer, hrsg. von Rainer Falk und Sven Limbeck. Querverlag,  Berlin 2019, 704 S., € 50, ISBN 978-3-89656-280-7

Dass die Opernbühnen von allerlei queerem Volk – Männern in Frauenkleidern und umgekehrt – und Menschen am Rande sinnlicher Nervenzusammenbrüche bevölkert werden, ist bekannt. Das Repertoire anhand eines Opernführers auf sämtliche Aspekte der Queerness hin systematisch abzuklopfen, diese brillante Idee wird hier leidenschaftlich und kundig von einem kompetenten Team an Autorinnen und Autoren umgesetzt. Die Kombination aus soliden Basisinformationen und einem nicht immer hundertprozentig überzeugenden, aber stets anregend-frischen Blick auf die Werke ergibt ein herrliches Buch zum Nachschlagen und Schmökern.

Juan Martin Koch


Jim Snidero: The Essence of the Blues. 10 great etudes for playing and improvising on the blues, advance music, € 20,50 pro Band

Der Blues mit seiner Stufenharmonik I, IV und V ist das Einfache, das schwer zu machen ist. Der amerikanische Saxophonist und Jazzlehrer Jim Snidero legt mit der Edition „The Essence of the Blues“ ein Lehrwerk für Alt- und Tenorsaxophon, Trompete, Posaune, Flöte und Klarinette vor, das wegweisend ist. Auf der Basis von (GEMA-freien) Akkordverbindungen bekannter Jazz-, Funk- und Blues-Standards bietet er dem Lernenden im Notenband ein Füllhorn von Riffs, Licks, Guide Lines und natürlich auf CD Übemöglichkeiten sowohl Minus als auch Plus One. Snidero macht den Blues nicht einfach, aber doch einfacher zu erschließen. Und dass der Blues die schönste Musik der Welt ist, das wissen wir nicht erst seit BB King, sondern eigentlich schon seit Schubert, Mendelssohn und Messiaen.

Andreas Kolb


Absolute Beginners: Anleitung zur Erziehung eines Wunderkindes

(Moritz Eggert) - Sie denken, Sie haben ein kompositorisch begabtes Wunderkind? Herzlichen Glückwunsch, denn Sie sind ganz sicher nicht allein – so wie Ihnen geht es Millionen anderer Eltern. Wie viele Millionen Komponisten kennen Sie? Ach, nur eine Handvoll? Wenn Sie mehr als eine Handvoll Komponisten kennen und deren Biografien studiert haben, werden Sie sicherlich festgestellt haben, dass eigentlich nur die wenigsten von ihnen schon als Kleinkinder durch die Konzertsäle der Welt geschleift wurden. Mozart als „erfolgreiches“ Beispiel für ein Wunderkind ist die Ausnahme, nicht die Regel. (Den Rest lesen.)

Wahnsinn im Lichtdesign – Kiels „Lucia die Lammermoor“

(Arndt Voß) - Man könnte die Kieler Inszenierung von Gaetano Donizettis „Lucia di Lammermoor“ (Premiere: 7. Dezember 2019) als eine attraktiv beleuchtete konzertante Aufführung beschreiben, wäre auch das Orchester optisch präsent gewesen. Das aber blieb im Graben, wie immer geheimnisvoll verborgen. Es sollte wohl doch eine Oper sein. Das Publikum wenigstens zeigte sich angetan, auch wenn es in der zweiten Aufführung, die für diesen Bericht Quelle ist, nur recht kurz applaudierte. Weiterlesen

Was sonst noch wichtig war oder wird …

Radio-Tipp

20:04 bis 21:00 | hr2-kultur
Kaisers Klänge: Kniefall in Warschau – Musik für Willy Brandt

Vor 50 Jahren wurde Willy Brandt Bundeskanzler. Ein Ereignis, das auch seine musikalischen Spuren hinterlassen hat! Liedermacher und sogar Schlagersänger zelebrierten damals Huldigungshymnen an eine politische Kultfigur. Kabarettsongs setzten sich kritisch mit dem Mann auseinander, der „mehr Demokratie wagen“ wollte. Selbst klassische Komponisten schrieben Musik für Willy Brandt. Und über den berühmten Kniefall in Warschau gibt es sogar eine ganze Oper.

Die Radiowoche bis zum 22.12.2019


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