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Heute muss ich mal auch auf zwei Rundfunksendungen hinweisen. Im Deutschlandfunk gibt es um 22:05 in der Musikszene “Bei Schiefhals, Zählzwang, Blackout – Wege zur Musikergesundheit. Von Hildburg Heider. Was tun, wenn den Hornisten Panik vor dem Solo packt? Wenn Sehnen schmerzen bei jedem Bogenstrich? Wenn Zählzwang den Paukisten nervt? Beschwerden des Musikeralltags können Geist und Körper befallen und galten lange Zeit als Tabu. Von Schiefhals bis Blackout

Zwei Stunde (um 20:10) davor ebenfalls im Deutschlandfunk Ror Wolfs Hörspiel aus dem Jahr 1971: Der Chinese am Fenster”Das Stück gilt als Klassiker der experimentellen Hörspielkunst. Äußerlich eine Collage, die sprachliche Elemente mit Geräusch- und Musikpartikeln verschmilzt, erzählt das Hörspiel mehrere Geschichten auf einmal – triviale und imaginäre, Kriminal- und Science-Fiction-Geschichten. Der Chinese am Fenster

Bei uns gibt es zwei Glossen. Theos Kurz-Schluss und Sven “Ferchows Fenstersturz. Eine Tour de Force durch Hühnerställe und um Sparschweine herum.

Wir erinnern an die nmz vor 100 (Klavierschulen) und vor 50 (Ligeti Streichquartette mit dem LaSalle-Quartett) Jahren.


Theos Kurz-Schluss – Wie ich einmal auf der Suche nach Werten vom Wertewandel in den Börsenwert und zurück auf den Allerwertesten geschleudert wurde

 Vorsicht, diesmal wird’s ein bisserl ernster hier: Vor ein paar Tagen ertappte ich bei einem Spaziergang meinen elfjährigen Enkel dabei, wie er – glaubte ich – Steinchen in den Wald warf. Glaubte ich, denn bei näherem Hinsehen stellte ich fest, dass er aus seinen prall gefüllten Hosentaschen Ein- und Zwei-Cent-Münzen kramte und, so weit es ging, wegwarf. Gutgläubig wie ich nun mal bin, fragte ich ihn, ob er Geld säe, damit es ordentlich wachse (nicht ohne gleich eine Minipredigt anzuschließen, dass dies ein ziemlich hoffnungsloser Weg zum Reichtum sei). „So ein Schmarrn, Opa – glaubst, ich bin doof?“, antwortete er, nicht ohne mit dem Finger an die Stirn zu tippen. „Ich hab nur mein Sparschwein ausgemistet, damit mehr Platz für Silbergeld und Scheine bleibt.“ „In Dänemark“, fügte er weise hinzu, „ist dieser Kupferschrott schon gar nix mehr wert. Außerdem könntest du mein Handy mal für Apple-Pay freischalten, du hast doch eine Kreditkarte.“ Mir lag zwar eine Moralpredigt samt Schimpfkanonade auf der Zunge. Im Wissen, noch nie ein guter Pädagoge gewesen zu sein, entschloss ich mich zu einer Art Moratorium. Ich bot meinem Enkel an, mir den „Kupferschrott“ auszuhändigen mit der Zusage, ihn in Euro-Münzen (selbstverständlich samt Aufrundung) umzutauschen. (Die ganze Story lesen …)

Was haben wir gelacht

Tolles neues Jahr! Wirklich! Da nippen eine paar WDR-Redaktörchen am weihnachtlichen Rest-Kinderpunsch. Oder sind high von den übrig gebliebenen Zimtsternchen. Und herauskommt ein neu getextetes Kinderlied: „Meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad … Das sind tausend Liter Super jeden Monat, meine Oma ist ‘ne alte Umweltsau“. Wie witzig! Ich würde mich schämen. Klar. Öffentlich-rechtlicher Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Ferchows Fenstersturz 2020/02

Rückblende: Vor 50 Jahren – Das emanzipierte Streichquartett - Neue Stücke in Stuttgart und Baden-Baden / Ligeti-Uraufführung

[…] Schwerpunkt im Baden-Badener Abend des La-Salle-Quartetts war die Uraufführung des zweiten Streichquartetts von György Ligeti. Sein erstes Quartett „Metamorphoses nocturnes“ (1953) stammt noch aus seine Budapester Zeit, steht wohl noch unterm Einfluß Bartóks. Die besondere Bedeutung des zweiten Quartetts liegt in seinen synthetischen Zügen. Neu sind weniger die Mittel als ihre Konstellationen, die dialektische Verschlungenheit avanciertester Passagen mit im Grunde traditionellen Modellen. » weiterlesen

Rückblende: Vor 100 Jahren - Klavierschulen der Konservatorien und Musikakademien

[…] Sollen wirklich die Klavierschulen Bedeutendes leisten, so müßten folgende Bedingungen eingehalten werden: … » weiterlesen

Was sonst noch wichtig war oder wird …

Radio-Tipp

20:04 bis 22:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert: Minimal Dreamhouse

Erik Satie: Prélude du Premier Acte – La Vocation, aus „Le Fils des Étoiles“ | John Cage: Experiences Nr. 1 | Arvo Pärt: Hymn to a Great City | Philip Glass: Four Movements | Terry Riley: In C | Richard David James / Aphex Twin: April 14 | Brian Eno: In Dark Trees | Radiohead: Pyramid Song | Raphael Séguinier: Free to X | Thurston Moore: Sonic Youth | David Chalmin: Gameland | Howard Skempton: Ausschnitte aus „Images“ | La Monte Young: The Tortoise, His Dreams and Journeys

Katia und Marielle Labèque, Klavier; David Chalmin, E-Gitarre und Gesang; Raphael Séguinier, Percussion; Alexandre Maillard, Soundeffekte. Aufnahme aus dem Konzerthaus Dortmund. Traumhaus für Minimalmusic-Fans: das Duo Labèque zeichnet lustvoll die Geschichte einer der erfolgreichsten Musikrichtungen des 20. Jahrhunderts nach. „In C“ von Terry Riley aus dem Jahr 1964 gilt als erstes Werk der sogenannten Minimalmusic, und so steht diese legendäre Komposition im Zentrum des Projektes von Katia und Marielle Labèque. An den Anfang haben sie die Protominimalisten Eric Satie und John Cage gestellt. Und sie gelangen schließlich zu so unterschiedlichen Postminimalisten wie Komponist Howard Skempton und Rockband „Radiohead“. In ihrem Dreamhouse-Projekt verfolgen die Schwestern Labèque in großen Bögen die Spuren der Minimalisten: in der klassischen Klaviermusik für ein und zwei Klaviere, in der Rock-Pop-Szene, in der zeitgenössischen und auch experimentellen Musik. Sie runden ihr Projekt mit Klängen des US-amerikanischen Minimalmusic Gurus La Monte Young ab. Er hat in den 60er Jahren das Loft von Yoko Ono in New York in ein Minimal Dreamhouse verwandelt. Das Duo Labèque sieht sein Projekt in der Tradition solcher Konzerthappenings.

Die Radiowoche bis zum 01.03.2020


 

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