Unsere Themen: Geißlers Kurzschluss | Podcast: Alltag von Musikern und Musikerinnen während der Corona-Krise | Nachrichten | Gesundheits-Tipps

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Alles nicht so einfach. Zwar werden wohl heute zahlreiche Hilfsangebote des Bundes und der Länder aufgesetzt. Damit wird es aber auch nicht gerade einfacher. Wann erteilt der Bund Zuschüsse und für wen, wann die Länder - kann man Anträge koppeln? In der Welt ist dazu ein Bericht erschienen, der das Wirrwarr darlegt.

Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat dazu auf Twitter:

Was soll das? Um den Föderalismus so richtig gerne zu haben, muss man als Künstler im richtigen Bundesland leben. Wie viel Zuschuss es vom Staat gibt, hängt vom Wohnort ab. Verrückt!“

Der Hinweis für Menschen, die Bedrängnis geraten, gleich ALG2 zu beantragen, also Grundsicherung, erweist sich offenbar als deutlich bürokratischer als angekündigt. Im Newsletter der Deutschen Kulturrats heißt es dazu:

Der Zugang zu Arbeitslosengeld II soll erleichtert werden, um diejenigen, die in Not fallen, aufzufangen. So soll die Vermögensprüfung wegfallen und Mietkosten ohne weitere Prüfungen übernommen werden. Auch ist die allgemeine Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt für einen begrenzten Zeitraum keine Voraussetzung, um Arbeitslosengeld II zu erhalten. Diese Erleichterungen müssen sich auch im Aufwand zur Beantragung und bei der Prüfung der Unterlagen widerspiegeln, sodass die Betroffenen schnell die Mittel erhalten.“

Auf Twitter ist Olaf Zimmermann deutlicher:

Himmel hilf oder in diesem Falle besser @hubertus_heil hilf! "Grundsicherung für Künstler: Bürokratie statt Hilfe." So wird das nichts mit der schnellen und unkomplizierten Hilfe.“

Sind es nun nur Anlaufschwierigkeiten? Das Tempo, mit dem zu arbeiten die Politik gefordert ist, ist immens. Dass es dabei zu Fehlern kommt, scheint unvermeidlich. Wichtig ist es jetzt, nachzusteuern. So fordert der Deutsche Kulturrat einen Nationalen Kulturinfrastrukturförderfonds:

Eine weitere mittelfristig wirkende Maßnahme wäre ein nationaler Kulturinfrastrukturförderfonds. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden noch lange zu spüren sein. Eine funktionierende, verlässliche kulturelle Infrastruktur ist erforderlich, damit auch in der Zukunft Aufträge an Künstler vergeben werden können und Kulturorte erhalten bleiben. Die Kultur kann Antworten auf die durch die Krise ausgelösten gesellschaftlichen Verwerfungen geben. Jetzt kann die Bundeskulturpolitik groß denken und die notwendigen Mittel für einen nationalen Kulturinfrastrukturförderfonds aus dem Notfalltopf der Bundesregierung abfordern. Kultur ist gerade in der Krise Lebensmittel.“

Jetzt schicke ich Sie mit ganz vorzüglichen Artikeln ins Wochenende. Wir bleiben so gut es geht am Ball. Aber sicher sollten Sie wissen, dass auch wir keine Maschinen sind, sondern mal bessere und mal schlechtere Tage haben.

Sollte es aktuelle neue Entwicklungen geben, kann es sein, dass wir auch mal am Wochenende spontan einen Newsletter versenden. Bis denne …


Kurz-Schluss: Wie mir in einer mittlerweile sattsam bekannten Situation der Isolation Bruchstücke meines Werdegangs ins Gedächtnis rieselten

Wer, wie ich, in den späten Vierzigern des vergangenen Jahrhunderts von einem Mischlings-Ehepaar – Vater Sachse, Mutter Berlinerin – beide auch noch evangelisch – als Geburtsort eine bäuerlich christsoziale oberbayerische Gemeinde zugewiesen bekam, hat ein abenteuerliches Leben vor sich. Ich überspringe frühe eigentlich charakterfestigende, prägende Vorschuljahre und entsinne mich meiner ersten Flucht: Aus der ersten Zwergschul-Klasse im Rahmen der Einschulung. Alle 50 oder 60 Mitschülerinnen und Mitschüler präsentierten stolz ihre prächtigen Schultüten. Ich konnte nur – selbst gewähltes Elend – eine Plastikkamera im Streichholzschachtel-Format vorweisen, die statt eines belichtbaren Films beim Durchgucken zwölf kleine bunte Ansichten der reizvollen landschaftlichen Umgebung präsentierte. Was für eine Schmach. Wie der Blitz flitzte ich ins Freie, um von der überlichtschnellen Lehrerin – schwupps – eingefangen zu werden. Viel später besuchte ich, vermutlich um diese Scharte auszuwetzen, die Münchener Hochschule für Fernsehen und Film … Weiterlesen

nmz-Podcast-Partnerin: Irene Kurkas Podcast: neue musik leben

72 - Alltag von Musikern und Musikerinnen während der Corona-Krise (26. März 2020). In der heutigen Folge berichten Musiker und Musikerinnen von ihrem Alltag, wie sie mit den Herausforderungen umgehen und viel Persönliches. Zu Wort kommen: Maria Jonas, Trobairitz | Silke Aichhorn, Harfenistin | Moritz Eggert, Komponist, Pianist, Autor | Florence Millet, Pianistin und Professorin Dr. Rainer Nonnenmann, Journalist, Musikwissenschaftler. Lasst euch inspirieren und uns unterstützen! Teilt diese Folge sehr gerne!


Corona-Krise – Info-Hilfspaket der nmz

Aktualisiert mit neuen Hinweisen zum Maßnahmenpaket der Bundesregierung. Coronavirus-Krise (Info-Hilfspaket)

Die aktuellen Nachrichten zum Thema Corona-Krise finden Sie ja auf unserer Überblicksseite.

Corona-Nothilfe: GVL unterstützt Tonträgerhersteller mit Vorauszahlungen

Die GVL hat eine weitere kurzfristige Hilfestellung verabschiedet: Vorauszahlungen an die Tonträgerhersteller der GVL haben heute begonnen. Gleichzeitig wird mit Hochdruck an Vorauszahlungen für ausübende Künstler gearbeitet. Weiterlesen

Coronakrise: Musiklehrende massiv in ihrer Existenz bedroht

Die Auswirkungen der Coronakrise bedrohen die Musiklehrerinnen und Musiklehrer in selbständiger Tätigkeit massiv in ihrer Existenz. In der Regel müssen sich die freiberuflich Unterrichtenden selbstständig versichern und werden auch nur für die gegebenen Stunden honoriert. Weiterlesen



Thema: Gesundheit

Besonders hinweisen möchte ich noch auf den Leitfaden und die Checkliste der Deutschen Orchestervereinigung: Wie bleibe ich als MusikerIn bei längerer Betriebspause durch COVID19 mental und körperlich fit?

Radio-Tipp

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Dienst-Schluss! Und dann? Orchestermusiker im (Un)Ruhestand

Von Noemi Schneider. „Musiker gehen nicht in Rente, sie hören auf, wenn sie keine Musik mehr in sich haben.“ Dieser Ausspruch stammt von Louis Armstrong. Die Realität hat andere Regularien: Ob herbei gesehnt oder befürchtet – jedem angestellten Orchestermusiker flattert irgendwann der Rentenbescheid ins Haus. Das „Dienst-Ende“ ist ein besonderer Lebenseinschnitt, schließlich lassen sich Beruf und Berufung nur schwer voneinander trennen. Ob Frühberentung oder Pensionierung, das „letzte Drittel“ muss gemeistert werden. Und wie? Weiterspielen in Katar, Kammermusik mit Kollegen, Kabarett, soziales Engagement oder Weltumsegelung? Noemi Schneider hat mit pensionierten Solisten und Tuttisten über Abschiede, Ängste und Albträume, ungeahnte Freuden, neue Hobbies und musikalische Entdeckungen im (Un)Ruhestand gesprochen.

Die Radiowoche bis zum 29.03.2020


 

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