Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

wir waren ja in den letzten Tagen etwas still, was die Weltlage insgesamt und die musikalische Livekultur insbesondere angeht. Das hat auch einen relativ guten Grund. Zum einen sind die Informationen, die sowieso herumschwirren komplex genug, um uns alle ordentlich zum Denken zu bringen und andererseits bleiben doch viele aktuelle Probleme komplex genug, als dass man sie einfach mal so wegschreiben könnte. Zwischen Tür und Angel.

Die zunehmende Menge der Informationen führt interessanterweise nicht zwingend zur Zunahme der Erkenntnisse, sondern zu deren Relativierung. Eine Lektion, die man durch die ganze Menschheitsgeschichte beobachten kann. Ein alter Hut zugleich, den Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in ihrer “Dialektik der Aufklärung” bereits in den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts analysierten.

Kunst, meine ich, ist eine Art andauernder Verunsicherung, die einen zugleich in den Arm nimmt, tröstet und motiviert. Das jedenfalls ist sie mir gegenüber. Und so kann man gleichzeitig dabei froh und traurig sein. 

Unsere Themen heute:

  • #FreeMaria – Erneut fordern Künstler in Stuttgart und Berlin Freiheit für Maria Kalesnikova

  • Musiktheater beim Kunstfest Weimar: Laut glühend und verkopft

  • Unübersehbar #18 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 11.9. bis zum 17.9.2020

  • Podcastpartnerin Irene Kurka: Slow-Motion-Multitasking

  • Nachrichten, Berichte und Kritiken.


Schwerpunkte

Demo und Petition: #FreeMaria – Erneut fordern Künstler in Stuttgart und Berlin Freiheit für Maria Kalesnikova

Demonstration in Stuttgart? Denken Sie bitte nicht an Stuttgart 21, an Alu-Hüte, Impfgegner oder Reichsbürger. Denken Sie an die mutige Künstlerin, Kulturmanagerin und Politikerin Maria Kalesnikova, die seit 7. September von den weißrussischen Behörden inhaftiert ist, weil sie gemeinsam mit Swjatlana Zichanouskaja und Weranika Zapkala vor der belarusischen Präsidentschaftswahl 2020 ein Politikerinnen-Bündnis gegen den regierenden Aljaksandr Lukaschenko gründete, das überraschende Wahlerfolge erzielen konnte. Weiterlesen

Musiktheater beim Kunstfest Weimar: Laut glühend und verkopft

Am Ende des Kunstfests Weimar 2020 standen eine von kaltem Gegenwartsgeist durchfurchte Monteverdi-Phantasie durch die freie Opernkompanie Novoflot und Bachs Bauernkantate als fetzige Session, bei der Bach, Flamenco und Jazz den Soundtrack zum finalen „Prosit!“ lieferte. Jubel gab es im Deutschen Nationaltheater vom 11. bis 13. September für beide Anlässe. Weiterlesen

Unübersehbar #18 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 11.9. bis zum 17.9.2020

Während das Konzertleben langsam erwacht, träumen die Dresdner Musikfestspiele nicht nur von einer fair bezahlten digitalen Bühne nebst Ticketverkauf, sie haben sie zusammen mit weiteren Partnern auch schon auf die Beine gestellt: Dreamstage. Das Musikfest Berlin bietet dagegen Teile seines Programms in Kooperation mit der Digital Concert Hall kostenlos in Live-Streams und zeitlich begrenzt verfügbaren Aufzeichnungen an. Beethoven und Rebecca Saunders stehen hier im Mittelpunkt, während sich die Stuttgarter Bachakademie in ihren neuen Podcasts mit Schütz und Monteverdi beschäftigt. Wach bleiben! Weiterlesen

nmz-Podcastpartnerin Irene Kurka zum Thema Slow-Motion-Multitasking

111 - Slow-Motion Multitasking – wie ich verschiedene Projekte gleichzeitig umsetze. Irene Kurka erzählt dir heute, wie sie an verschiedenen Projekten parallel arbeitet und warum das inspirierend und gut sein kann. Sie bezieht sich auf den TED Talk von Tim Harford, wo er über die Vorteile des „Slow-Motion-Multi-Tasking“ spricht. 


Nachrichten | Berichte | Rezensionen


nmz 2020/09 - online

Die aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)

Ächzen und Flimmern
Neue CDs neuer Musik, vorgestellt von Dirk Wieschollek

Solides Handwerk für den Herbst
Neuerscheinungen der Popindustrie, vorgestellt von Sven Ferchow

Eine Kultfigur und ein Schrittmacher
Jazzneuheiten, vorgestellt von Marcus Woelfle

Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe.


Radio-Tipp

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Zum 75. Todestag des Komponisten Anton Webern

Anton Webern: „Der siebente Ring“, op. 3 (Christiane Oelze, Sopran; Eric Schneider, Klavier); Sechs Bagatellen, op. 9 (Gewandhaus-Quartett); Fünf Stücke, op. 10 (Ensemble Modern Orchestra: Enno Poppe); Streichtrio, op. 20 (ensemble recherche); Variationen, op. 27 (Alexander Lonquich, Klavier); Variationen, op. 30 (Cleveland Orchestra: Christoph von Dohnányi); Symphonie, op. 21 (London Symphony Orchestra: Pierre Boulez)

Die Radiowoche bis zum 20.9.2020


Martin Hufner


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