Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Sicherlich fragen Sie sich, wer hat denn heute Geburtstag? Heute? So circa durchschnittlich zwei Bezieher*innen unseres Newsletters. Fühlen Sie sich bitte heute geherzt und umschlungen millionenfach.

Zur Feier des Tages ist heute das Editorial der Oktober-Ausgabe der nmz, verfasst von einem unserer beiden Chefredakteure, Juan Martin Koch, bereits online gegangen. Wir wollen da gar nicht viel Zeit verlieren.

Verbandskästchen [aus der Oktoberausgabe der nmz]
Juan Martin Koch über Debatte, Austausch, Utopie und Verbandstätigkeit

Einige Kolleginnen und Kollegen der schreibenden Zunft haben das Phänomen schon beobachtet, und in den ersten Veranstaltungen des vorsichtig aus dem unverschuldeten Dornröschenschlaf aufblinzelnden Konzertbetriebs musste es auch der Autor dieser Zeilen alarmiert konstatieren: Angefacht durch haltlose Panikmache und in vorauseilendem Gehorsam gegenüber einer euphemistisch als „Etiquette“ bezeichneten Gängelung und Unterdrückung natürlicher Körperbedürfnisse droht eine Kulturleistung ersten Ranges zu verstummen. Um die so schmerzlich vermisste präcoronare Saal-Atmosphäre zu erhalten, sei deshalb an dieser Stelle die Gründung einer „Allianz zum Erhalt des symptomfreien Konzerthustens“ in Aussicht gestellt. Bis zur Bestätigung der Gemeinnützigkeit fließen die Vereinsbeiträge zur Gänze in eine Imagekampagne dieser Zeitung – Claim: „Husten gehört zum guten Ton!“ (Lesen Sie hier den ganzen Text)


Erinnerung und Perspektive:
Viel Zeit verlieren könnten Sie aber beim Hören der ersten 18 Folgen der Sendung ++ contrapunkt ++ aus den Jahren 2002 und 2003. Nämlich 27 Stunden. Präparation auf den Feiertag zur Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 2020. Moderiert wurden die Sendungen von Theo Geißler und Manfred Wagenbreth. Es war eine Kooperation von MDR und BR. Wir hatten damals das Gefühl, dass es so viele unerledigte Sachen im Bereich der Musikkultur gegeben hat. Deshalb sollten Vertreter*innen aus Ost und West in Kommunikation treten, sei es in Fragen der Musikwirtschaft, des Jazz, der Kindermusik etc. pp. Im Untertitel: westöstlicher Dialog. Und das war ernst gemeint. Man traf sich abwechselnd im Bayerischen Bahnhof zu Leipzig oder im Goetheforum des Goethe-Instituts in München.

Aktuell lässt einen der Verdacht nicht los, dass manches gegenseitige Unverständnis von damals künstlich befeuert wird. Identitäten dienen als neue Grenzzäune, Verbindungsstraßen werden aufgerissen.  

30 Jahre Wiedervereinigung
Beleuchtungen zum Thema von ++ contrapunkt ++

Von 2002 bis 2003 hat sich die Radiosendung „++ contrapunkt ++ westöstlicher dialog“ (gemeinschaftlich MDR und Bayerischer Rundfunk) mit Folgen, Ursachen und historischen Bezugnahmen des Themas angenommen. ++ contrapunkt ++ hat mit seinen Mitteln versucht, die Lebenswege in den beiden deutschen Staaten untereinander in Beziehung zu bringen. 18 Sendungen dokumentieren dies. Nachhören macht schlau! Weiterhören und -lesen

Unsere Themen heute im Schnelldurchlauf:


nmz 2020/10 - online

Die aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)

Neu vernetzt
Der Verband „Pro Musik“ ist in der Gründungsphase.

Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe.


Radio-Tipp

00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: de-symphonic – Klanglandschaft nach Ludwig van Beethoven und Marion Poschmann

Von Werner Cee. Mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Dirigenten: Vladimir Jurowski und Ralf Sochaczewsky. Stimme: Lilith Stangenberg. Ton: Johanna Vollus, Peter Avar und Martin Eichberg. Produktion: Deutschlandfunk Kultur / BTHVN2020 / Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin / Hans-Flesch-Gesellschaft 2020. Länge: 48’28. (Ursendung)

Innenansicht der „Pastorale“: Der Klangkünstler Werner Cee interpretiert Beethovens 6. Sinfonie als Klanglandschaft. Mit dem Mikrofon streift er durch das spielende Orchester und kontrapunktiert es mit Texten von Marion Poschmann.

Beethovens „Pastorale“ entstand kurz vor Beginn der Industrialisierung. In der Folge erlebte das Verhältnis des Menschen zur Natur einen radikalen Umbruch. Zum 250. Geburtstag des Komponisten kehrt der Radiokünstler Werner Cee die Perspektive um. Er mikrofoniert die Orchestermaschinerie wie ein Stück Natur: Mit mehr als 50 Mikrofonen wurden Hunderte von Takes aufgenommen. So lassen sich Instrumente, musikalische Motive und Stimmen, kleinste Nuancen hervorheben und isolieren. Perspektiven verschieben sich, es entfaltet sich eine Klanglandschaft zwischen romantischen Orchesterklängen, Field Recordings und Musique Concrète. Als Kontrapunkt erklingen Texte der Lyrikerin Marion Poschmann. Ihre Naturbetrachtungen zeigen die widersprüchliche Sehnsucht unserer hochtechnisierten Gesellschaft nach unverfälschter Idylle.

Werner Cee, geboren 1953 im hessischen Friedberg, ist Komponist, Klangkünstler, Hörfunkautor und Regisseur. Er studierte Malerei, arbeitete als bildender Künstler und war in der Rockmusikszene aktiv. Für „Winterreise“ (HR 2010) erhielt er den Prix Italia. Zuletzt: „KLIMA|ANLAGE“ (Deutschlandradio Kultur 2016), eine begehbare Hörinstallation zur Verklanglichung von Klimadaten, „Gesänge des Charon“ (Deutschlandfunk Kultur/HR 2017) und „Territorien“ (Deutschlandfunk Kultur 2019).

Die Radiowoche bis zum 04.10.2020


Martin Hufner

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