Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Und die Erde steht nicht still. Wie man sich mit der künstlerischen Situation auseinandersetzt, die die Corona-Pandemie setzt, zeigt die Premieren-Kritik von Konstantin Parnian. Er hat sich via “Zoom” eingeklinkt in eine Produktion der Neuköllner OperMoon Music” und spürt dabei in die Tiefe eines Mediums, das ganz ungewohnte lyrische Facetten zeigt. Neu aufgestellt hat sich für dieses Jahr auch die Maerzmusik 2021, die nun ganz virtuell geplant ist. Mit unserer Ausgabe 37 der nmz-Streaming-Empfehlungen versuchen wir interessante Musikveranstaltungen in den Fokus zu heben. Da dürfte auch wieder was für Sie dabei sein.

Im aktuelle Newsletter mit dem kulturpolitischen Wochenreport des Deutschen Kulturrates geht es dagegen ausführlich um die Situation der Künstler*innen seit Beginn der Pandemie. Welche Förder- und Sicherungsmaßnahmen haben bislang gegriffen und welche nicht. Welche weiteren Maßnahmen sind erforderlich zum Beispiel in Sachen Künstlersozialkasse. Und: Welche langfristigen Perspektiven sind für den Kultur- und Kunstsektor zu erwarten, zu erhoffen oder zu befürchten.

Ohne Gesamtperspektive geht es nicht, da haben die Empörungskünstler der oberen Riege wie Christian Gerhaher (Promi-Künstler drohen „Wir lassen uns das nicht gefallen“) und Anne-Sophie Mutter (hier) mit ihren Konzertsaalöffnungswünschen bis hin zu verfassungsrechtlichen juristischen Abklärungen zwar die mediale Öffentlichkeit auf ihrer Seite, tragen aber leider sehr wenig zur Lösung von Problemen bei. Erst recht nicht, wenn sie eigenartige Interpretationen des Umgangs mit der Pandemie wiederholen (Der Lockdown light “hat damals bekanntlich nicht viel gebracht”), obwohl sie nicht stimmen – man möchte das nicht alles noch einmal auseinandernehmen. Denn so ein Blick richtet sich ja nach hinten, statt nach vorne.

Ja, es sind eben die vielen immer wieder gerne als Verbandsfuzzel gescholtenen Arbeiter*innen jenseits des Rampenlichts, die tatsächlich die Kohlen aus dem Feuer holen - vor allem für viele, nicht nur für die Leuchtturm-Kunstschaffenden. Ihnen sollte unsere vorrangige Unterstützung und Aufmerksamkeit gelten.

Jetzt aber ab ins Wochenende mit Ihnen, liebe Abonnentinnen und Abonnenten unseres nmz-Newsletters.

Unsere Themen im Schnelldurchlauf:

  • Theater nicht loslassen – Phase I von „Moon Music“ aus der Neuköllner Oper Berlin

  • Unübersehbar #37 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 29.1. bis zum 4.2.2021

  • MaerzMusik 2021

  • Jagels wird Geschäftsführer der Bayreuther Festspiele

  • Kubes HörBar in der nmz: Ausgabe 26 – Streichquartette

  • Nachrichten, Berichte und Kritiken.


Theater nicht loslassen – Phase I von „Moon Music“ aus der Neuköllner Oper Berlin

Als „kontemplativ-interaktive Performance-Reihe“ wird die Kooperation von STEGREIF.orchester, Neuköllner Oper und Prinzessinengarten Kollektiv beworben. Die drei Teile sollen vom Winter in den Frühling führen, von den Räumen der Neuköllner Oper in der Karl-Marx-Straße über die Kiezkapelle an der Hermannstraße bis zum danebenliegenden Prinzessinengarten. Der erste Teil „Moon Music I: Abschied“ wurde nun, gespickt mit einigen Videoaufnahmen, per Zoom live aus der Neuköllner Oper gestreamt. Weiterlesen

Unübersehbar #37 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 29.1. bis zum 4.2.2021

Psychology of Perception – Psychologie der Wahrnehmung. Guter Name für eine experimentelle Improvisationscombo. Bevor wir uns deren „Avantgarde-Trance“ hingeben, können wir uns bei einer Runde von Ensemble Resonanz und ZKM diskursiv vorbereiten, den „Remix“ des Ensemble Modern verfolgen, eine gelungene Zemlinsky-Inszenierung begutachten oder einfach nur talentierten Nachwuchsmusiker*innen lauschen. Freie Wesen im Einklang? Hoffentlich! Weiterlesen

Kubes HörBar in der nmz: Ausgabe 26 – Streichquartette

Beethovens Welt – casalQuartett  – „… Fazit: Die Box überzeugt musikalisch und bietet eine überaus bemerkenswerte Auswahl mit Ersteinspielungen, wobei die Zusammenstellung vielleicht noch interessanter hätte ausfallen können (etwa mit einem Werk aus dem Bereich des hier nicht vertretenen „Quatuor brillant“).“

Ankündigung: MaerzMusik 2021 – We will be there

Die Berliner Festspiele realisieren in diesem besonderen Jahr MaerzMusik – Festival für Zeitfragen vom 19. bis 28. März als Online-Ausgabe. Der künstlerische Leiter Berno Odo Polzer konzipiert ein Festival mit unterschiedlichsten Formaten vom Konzertstream über VR-Experience bis zum binauralen Audio. Das Programm (Stand heute) ist ab sofort online. Weiterlesen

Von Leipzig nach Bayreuth: Jagels wird Geschäftsführer der Bayreuther Festspiele

Bayreuth - Wie es mit Ex-Musikdirektor Christian Thielemann weitergeht bei den Bayreuther Festspielen, ist nach wie vor offen. Die Entscheidung über eine andere wichtige Personalie auf dem Grünen Hügel ist nun aber gefallen. Die Festspiele bekommen einen neuen Geschäftsführer: Der Verwaltungsdirektor der Oper Leipzig, Ulrich Jagels, soll auf den Grünen Hügel wechseln. Weiterlesen

Opernhaus in London bietet Atemübungen für Langzeit-Corona-Patienten

London - Wer langfristig unter Covid-19 leidet, für den bietet die English National Opera nun Atemübungen an. «Das Programm vereint musikalisches und medizinisches Fachwissen, um dem zunehmenden Bedarf an Unterstützung für Menschen mit lang andauernden Covid-Symptomen entgegenzuwirken», teilte das Opernhaus am Donnerstag in London mit. Weiterlesen

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nmz 2020/12-2021/01 - online

Die aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)

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Radio-Tipp

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
Das Musik-Feature: Rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz – Wie verzichtbar sind geschützte Hölzer im Instrumentenbau?

Von Sophie Emilie Beha. Im hochwertigen Instrumentenbau werden oft Tropenhölzer verwendet. Sie haben besonders gute Klangeigenschaften, sind widerstandsfähig und lange nutzbar. Das Holz ist allerdings nicht nur ein Qualitätsmerkmal, sondern auch zunehmend Mangelware. Durch Raubbau hat sich sein Bestand in den letzten Jahrzehnten drastisch dezimiert. Dazu kommt der Klimawandel, der den Bäumen immer mehr zusetzt. Zwar stehen viele Tropenhölzer mittlerweile unter Artenschutz. Dennoch gelten sie im hochwertigen Instrumentenbau nach wie vor als unersetzbar. Dementsprechend floriert auch der illegale Handel mit geschützten Hölzern – auch in Europa. Dagegen regt sich inzwischen Widerstand. Engagierte Geigen- und Bogenbauer versuchen, die bedrohten Arten durch Wiederaufforstung vor dem Aussterben zu schützen und alternative Materialien zu finden. Dennoch setzen sich Veränderungen im traditionellen Handwerk nur langsam durch. Problembewusstsein ist zwar vorhanden, Alternativen aber stoßen auf Skepsis.

Der Radiowoche bis zum 31.01.2021


Martin Hufner

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