Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

vor ein paar Wochen habe ich von einer Autorin ein Gespräch mit dem Geschäftsführer der Brandenburgischen Sommerkonzerte zur Veröffentlichung angeboten bekommen. Ich habe mir das durchgelesen und mich gefragt: Soll man das bringen? Es ist so überhaupt in vielen Teilen gar nicht so, wie ich die Lage im Bereich der Konzerte mit klassischer Musik einschätzen würde. Und dann kommt der auch noch aus dem Bereich Kreuzfahrt-Musik-Kuration. Iiiiiih-bäääääh. Ich habe mich dann aber entschieden, genau aus dem Grund das Interview zu bringen, weil es Inhalte bringt (also für die einen, die andern stimmen ihm vielleicht ja auch einfach zu), über die man kontrovers denken kann – abnicken hilft doch niemandem.

Die nmz hat in diesem Sinne ja keine Agenda, sie hat eine (oder mehrere) Meinungen und Haltungen, die aber, sofern sie sich als diskutabel zeigen, eben auch gezeigt werden sollten. Das ist anders als bei einem Fan-Magazin oder einer Agenda-Zeitung, die “Position” beziehen will - oder es ihren Leser*innen glaubt, schuldig zu sein.

Dafür schätze ich unsere Leser*innen: Sie lesen das auch. Anders, wie ich sehe und mitbekomme, in den Sozialen Medien! Statt gelesen, wird da vor allem geschlagzeilt. Thesen werden so verkürzt wiedergegeben, dass sie eine andere Ausrichtung bekommen und diese wird dann herumgereicht. Stille Post scheint so ein bisschen das Wesen der Diskussionen auf Facebook und Twitter auszumachen. 

Warum ich das sage: Ich kenne diese Pappenheimer, ich bin ja selbst so einer. Das macht es nicht besser, warum auch. Aber, um das alles mal extra zu paraphrasieren: da sind die sozialen Medien ein bisschen selbst für produktive Diskussionen, was Kreuzfahrtschiffe für das Klima auf der Erde sind: sie sind giftig. 

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Bleiben Sie am Ball. 

Die nmz-Themen im Schnelldurchlauf:

  • These: „Die Klassik-Hörer sterben aus“ – oder ziehen sich nur etwas anderes an?

  • nmzMedia: Musikfest Eichstätt 2021 – „Himmel der Tiere“

  • Ferchows Fenstersturz: Man spricht deutsch

  • Die kulturellen Strukturen schützen – Marcel Huber im Gespräch

  • NRW: Kulturförderung an Honoraruntergrenzen für Künstler knüpfen

  • Nachrichten, Berichte und Kritiken.


​„Die Klassik-Hörer sterben aus“ – oder ziehen sich nur etwas anderes an?

Vor Ausbruch der Pandemie entwickelte der Geiger und Musikmanager Wolfram Korr Unterhaltungsprogramme für Kreuzfahrten. Seine Marketing-Kenntnisse bringt er nun als Geschäftsführer der Brandenburgischen Sommerkonzerte ein. Bei Veranstaltungen in Kirchen, Herrenhäusern oder Industriedenkmälern möchte Korr das Publikum nicht belehren und bilden, sondern einfach nur glücklich machen. Ob das gelingt? Für die nmz sprach Antje Rößler sprach mit Wolfram Korr. Weiterlesen

nmzMedia: Musikfest Eichstätt 2021 – Familienkonzert: „Himmel der Tiere“

Humorvolles Puppentheater mit dem Kinderbuchautor und Sprecher Jörg Hilbert ("Ritter Rost"), begleitet von Barockmusik aus Lateinamerika mit: Benjamin Harlan (Figurenspiel), Jörg Hilbert (Erzähler, Gitarre, Laute), Josué Meléndez (Zink, mexikan. Gitarre "Jarana", Gesang), Mónica Waisman (Violine), Nora Hansen (Dulzian, Flöten, Konzept & Idee), Annekatrin Stauß (Figurenspielregie), Sibylle Burkart (Gesamtregie). Weiterlesen

Man spricht deutsch – Ferchows Fenstersturz 2021/05

So weit ist es also gekommen. Der Veranstaltungsort „Tonhalle“ in Düsseldorf wollte einen Heino-Auftritt nicht bewerben. Grund: Man störe sich an dem „etwas tümelnden Untertitel“ der Veranstaltung. Der lautet nämlich „deutscher Liederabend“. Aha. Heino, der der NRW-Heimatministerin ja gerne mal eine Liedersammlung mit Titeln aus dem „Liederbuch der SS“ überlässt (2019), und sein Manager finden den Untertitel weniger verwerflich. Jetzt aber langsam, Kamerad, äh Heino! So geht das nicht. Weiterlesen

Die kulturellen Strukturen schützen – Marcel Huber, neuer Präsident des Bayerischen Musikrats, im Gespräch mit der neuen musikzeitung

Seit November 2020 ist Dr. Marcel Huber Präsident des Bayerischen Musikrates. Der promovierte Veterinärmediziner blickt auf beinahe zwei Jahrzehnte in der bayerischen Staatsregierung zurück, wo er unter anderem Staatssekretär im Ministerium für Unterricht und Kultus, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz war. Es sind jedoch nicht nur seine politischen Ämter und die gute Vernetzung in der bayerischen Staatsregierung, die ihn für dieses Ehrenamt qualifizieren. Grundton seines Engagements ist die Überzeugung, dass musikalische Bildung unverzichtbar für unsere Gesellschaft ist. Susanne Fließ sprach mit ihm über Stubnmusik, Blasmusik beim G7-Gipfel und über Nachhaltigkeit. Weiterlesen

NRW will Kulturförderung an Honoraruntergrenzen für Künstler knüpfen

Düsseldorf - Mit einem Kulturgesetzbuch will NRW viele Ziele gleichzeitig erreichen: Dazu gehört, alle Regelungen für die Branche übersichtlich zu bündeln und prekäre Arbeitsverhältnisse in der Szene zu bekämpfen. Doch nicht nur das. Weiterlesen

Nachrichten | Berichte | Rezensionen


nmz 2021/05 - online

Die aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)

Jugendorchester sind eigene Wesen
Im Herzen der Jeunesses Musicales Deutschland

Weitere Artikel sind frei zugänglich in unserer Online-Ausgabe.


Radio-Tipp

23:03 – 24:00 | Ö1
Wenn Kinder komponieren – Junge Menschen komponieren. Die Konfrontationen im Rahmen des ORF musikprotokoll im steirischen herbst

Der Zugang von Kindern und Jugendlichen zu zeitgenössischer Musik ist in vielen Fällen ein ganz ungezwungener, unbelasteter. Wenn sie selbst kompositorisch kreativ werden können, tun sie das mit großer Ernsthaftigkeit. Das zeigt das Projekt Konfrontationen seit mehreren Jahren. Bereits acht Mal hat es im Rahmen des ORF musikprotokoll im steirischen herbst stattgefunden. Junge Menschen werden bei den Konfrontationen im Rahmen des Schulunterrichts angeleitet, Musikstücke selbst zu entwickeln – unter Anleitung von Profi-Musiker/innen und Komponist/innen. Die Ergebnisse werden dann jeweils dem musikprotokoll-Publikum in einem Konzert auf großer Bühne präsentiert. Initiator und Organisator ist Klaus Dorfegger, Komponist, Fachinspektor für Musik sowie Obmann des Vereins Conto Musicale. Wir bringen in dieser Sendung einen Querschnitt aus einigen dieser vielfältigen Kompositionen junger Menschen – und ein paar entwaffnend erfrischende Interviews über neue Spieltechniken. Gestaltung: Rainer Elstner

Der Radiowoche bis zum 16.05.2021


Martin Hufner

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