Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Das Wochenende stellt man sich auch etwas entspannter vor. Erst gibt es Probleme mit unserem nmz.de-Server, bzw. der Datenbank, die etwas korrumpiert schien (wenn also heute noch ein paar Probleme auftauchen sollten, müssen Sie sich nicht wundern, wenn Sie gestern Probleme bemerkt haben, wissen Sie jetzt, warum.)

Dann am Abend ein sogenanntes Triell. Bei dem ging es um manches, aber alles blieb doch letztlich blass - zumal das Thema “Wie wollen wir zukünftig leben” nicht angeschnitten worden ist. Was bringt es über Energie, Wirtschaft und Koalitionen zu reden, wenn es doch darum geht, wie man sich bitte ein gesittetes, zukunftsfähiges Leben als Gesellschaft vorstellen will. Unser Lebenskern ist unsere Kultur und unsere gesellschaftliche Ethik. Wie gehen wir miteinander um. Und wollen wir uns von Egoist*innen und Tempelritter*innen auf unserer Nase herumtanzen lassen, die immer durch die Wand wollen, obwohl daneben eine bequeme Tür offensteht? Wie steht es um unsere Bildung, angesichts einer Wissenschaftsfeindlichkeit aus Unkenntnis und esoterischem Getue.

Nicht so unsere treue Leserin Gitarra, die auf Twitter klarstellt: “Wir freischaffenden Musiker sind so froh über jede Impfung, weil nur so ein normales sicheres Konzertleben wieder möglich sein wird. Unsere Branche geht kaputt. Nicht die Leuchttürme, sondern lokale und regionale Veranstalter, oft Ehrenämtler oder Vereine....“ Danke! Auch für die Perspektive der freischaffenden (und somit absurderweise besonders abhängigen) Musiker*innen.

Auf Twitter versuche ich gerade ins Gespräch zu kommen mit Carsten Brosda, dem Kultursenator Hamburgs, der zusammen mit Scholz sich in der Wochenzeitung “Die ZEIT” zu Fragen der Kultur in der Politik zu Wort gemeldet hat. Unter anderem mit der These: „Es darf nicht sein, dass künstlerische Räume durch stumpfe rechte Parolen oder durch gut gemeinte soziale Initiativen begrenzt werden.“ Was er damit genau meint? Bekommen wir es heraus?

Aber auch ohne das: Wäre es nicht schön, es gäbe ähnliche Initiativen von Laschet/Grütters und Baerbock/Grundl? 

Auf jeden Fall ist das Thema bei der morgen Abend im Netz gesendeten Diskussionsrunde JaAberUnd des Deutschen Kulturrates.

Corona versus Kultur: Wo stehen wir heute?

Diesmal werden in Anlehnung an den neu erschienenen Sammelband „Die Corona-Chroniken Teil 1 – Corona vs. Kultur in Deutschland“ des Deutschen Kulturrates die Fragen diskutiert: Wo steht der Kulturbereich 1,5 Jahre nach Beginn der Coronapandemie? Wie sieht es in den einzelnen Sparten aus? Wie erfolgreich waren die Hilfsmaßnahmen? Was gilt es nun zu tun? Weiterlesen

Moderiert wird die Debatte von unserer nmz-Herausgeberin Barbara Haack. Seien Sie dabei auf Twitter und/oder YouTube. Twitter @DKRKultur / YouTube Deutscher Kulturrat

Kommen Sie gut in und durch die Woche.

Die nmz-Themen im schnellen Schnelldurchlauf:

  • Freispruch für „Poppaea“ in Basel? – Nicht in Michael Herschs Oper

  • Karen Stone inszeniert am Theater Magdeburg Verdis „Falstaff“

  • The Body Memory Opera“ im Berliner Theater im Delphi

  • HörBar – Jazzwoche: Uygar Çağlı – Ting

  • Nachrichten, Berichte und Kritiken


Freispruch für „Poppaea“ in Basel? – Nicht in Michael Herschs Oper

War Donald Trump ein Anlass-Splitter für diese neue Oper über den Kaiser Nero? Und kann seine in Adaptionen immer sehr ambivalent charakterisierte Frau Poppaea Sabina für die Gegenwart eine sympathetische Umdeutung erfahren? Bernhard Günther, Kurator des Festival ZeitRäume Basel – Biennale für neue Musik und Architektur und des Festival Wien Modern, brachte die Uraufführungspremiere von „Poppaea“ im Kulturzentrum Don Bosco Basel. Weiterlesen

Das Salz in der Suppe – Karen Stone inszeniert am Theater Magdeburg Verdis „Falstaff“

Giuseppe Verdis „Falstaff“ gehört zu den Meisterwerken der Operngeschichte, die immer besser werden, je öfter man sie hört. Es ist die Vielzahl der Köstlichkeiten, die verführt. Und man freut sich nach dem Aufblitzen und wieder Verschwinden der einen schon auf die nächste. Klar sind da keine Arien über die Rampe zu schmettern. Auch schwelgerisches Anschmachten taucht nur als ironisch akustisches Augenzwinkern auf. Aber die Souveränität, die Entdeckerfreude und auch die Lust, sein Publikum (als fast Achtzigjähriger) noch einmal zu überraschen, wo er es doch schon seit Jahrzehnten quasi in der Tasche hatte, das imponiert bei jeder Wiederbegegnung mit dem Werk. Weiterlesen

Befragung des Körpergedächtnisses. „The Body Memory Opera“ im Berliner Theater im Delphi

Als „zeitgenössische Oper über die Erinnerungen, die unsere Körper in sich tragen und von denen sie getragen werden“ wurde die Produktion „The Body Memory Opera“ angekündigt. Am vergangenen Donnerstag erlebte die kooperativ erarbeitete Mischung aus unterschiedlichen Theaterformen im Rahmen des Monats der zeitgenössischen Musik im Berliner Theater im Delphi ihre Premiere. Weiterlesen

Moritz Eggerts September-Tagebuch:

HörBar - Jazz

Uygar Çağlı – Ting: «… Es geht letzthin eben darum, den musikalisch überspringenden Punkt bei diesen musikalischen Multiversen zu finden, den Knackpunkt, an dem alles ästhetisch aufgeht und die hier auf jeden Fall meistens in Spielfreude ihren Ausdruck findet.»

Nachrichten | Berichte | Rezensionen

Musikleben


nmz 2021/09 - online

Die aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)


Was gibts im Radio?

00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Zeitweisende Musik – Das Berliner Vokalensemble PHØNIX16

Von Thomas Groetz. PHØNIX16 ist ein Sängerinnen- und Sänger-Kollektiv, das nicht nur zeitgenössische Musik interpretiert, sondern spezifische Klangforschungen betreibt.

Das 2012 in Berlin gegründete Solistenensemble PHØNIX16 ist ein junges Kollektiv von Sängerinnen und Sängern, das sich für Neue Musik insbesondere lebender Komponistinnen einsetzt. Ihre experimentelle Ausrichtung und ihre schlanke Vokalästhetik prädestinieren die Musiker für unterschiedlichste Projekte für/mit/ohne Stimme, denn PHØNIX16 kombiniert Stimmen auf ungewöhnliche Weise; die Aufteilung und Besetzung des Ensembles variiert vom Solo bis hin zu 16 Stimmen. Das Repertoire besteht aus Werken für Stimmen a cappella, sowie Stimmen plus Elektronik, Zuspiel, Instrumente, Video/Film, Manipulationen, Objekte und/oder Maschinen.


Martin Hufner


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