Newsletter der nmz 70 Jahre

Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

manche Kolleg:innen drücken sehen aktuell ein Problem mit der Rückkehr des Publikums in die Hallen der hohen musikalischen Kunst. Der Blick scheint mit Rücksicht auf die Donaueschinger Musiktage nicht gerechtfertigt. Andreas Kolb war vor Ort und hat in mein Ohr berichtet: Es war so voll wie nie! Lesen Sie gleich zu Beginn über seine Eindrücke von vor Ort

VOLL

Greifbar naher Mythos von der Erschaffung der Neuen Musik: Die Donaueschinger Musiktage in ihrem 100. Jahr

Warum bei einer Rekordzahl von 24 Konzerten mit 27 Uraufführungen gefühlt so viel Adagios wie nie bei den Donaueschinger Musiktagen 2021 erklangen, kann nur vermutet werden. Es liegt durchaus nahe, den Grund dafür bei den psychokompositorischen Auswirkungen der Pandemie zu suchen. Noch mehr Uraufführungen als je zuvor an nicht nur drei, sondern vier Tagen Festival belegen, dass der künstlerische Leiter Björn Gottstein in der letzten von ihm verantworteten Festivalausgabe keine Retrospektive des weltweit ältesten Uraufführungsfestivals im 100. Jahr seines Bestehens im Sinn hatte, sondern dem Markenkern der Donaueschinger Musiktage treu blieb, der aktuellen und neuesten Musik das nötige Podium zu bieten. Weiterlesen

Die Videoblogeinträge von nmzMedia geben dazu Einblicke und Einhöre: Sonntag | Samstag | Freitag | Donnerstag | Mittwoch


GESTORBEN

Die „Königin der Koloratur“ – Edita Gruberová ist tot

Sie war die Meisterin des Belcanto, die Königin der Koloratur, die Primadonna assoluta. Die Sopranistin Edita Gruberová eroberte die Bühnen der Welt, mehr als 50 Jahre lang begeisterte sie ihr Publikum. Nun muss die Opernwelt einen schmerzlichen Verlust hinnehmen.  Weiterlesen


KRITIK

Sternstunde: Johann Christian Bachs „La clemenza di Scipione“ in Eisenach

Für die erste eigene Opernproduktion im Landestheater Eisenach muss man drei Initiatoren danken. Jens Neundorff von Enzberg, der neue Intendant des Staatstheaters Meiningen, hat mit dem schönen Bürgertheater in Rot und Weiß mehr vor als Gastspiele von Meininger Produktionen, wie sich das seit der letzten Renovierung vor zehn Jahren eingeschliffen hatte. Regisseur Dominik Wilgenbus brachte ihn auf der Suche nach mit der Region verbundenen Musiktheater-Werken auf Johann Christian Bach. Auch die bislang mit Alter Musik nicht sonderlich vertraute Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach machte einen exzellenten Job in „La clemenza di Scipione“. Das Premierenwochenende wurde zur Sternstunde und einem Fest der Stimmen. Weiterlesen

Noch unabgeschlossen – „Götterdämmerung“ an der Deutschen Oper Berlin

Berlins neue „Götterdämmerung“ an der Deutschen Oper beginnt mit verblüffender Erzählweise. Nachdem die Besucher*innen ihre Plätze erreicht und ihre Mund-Nasen-Schutz-Masken abgenommen haben, werden sie beim Öffnen des Vorhangs mit jenem Parkett- Foyer konfrontiert, das sie eben erst verlassen haben: unter der kinetischen Metallstruktur von George Bakers sind die Opernbesucher im Foyer zu einem lebenden Bild eingefroren, bis sie sich dann doch gemeinsam in exzentrischen Bewegungen ergehen – bis auf einen Herrn, der sich daran nicht beteiligt und der sich später als Hagen herausstellt. Weiterlesen

Irrwitzige Erfurter Musikfolter: Philip Glass’ „In der Strafkolonie“ in der Studio.Box

Die an diesem Wochenende herausgekommenen Produktionen von Glass „In the Penal Colony“ in der Studio.Box des Theaters Erfurt und am Theater Augsburg sind pandemiebedingte Nachzügler einer Akkumulation der beeindruckenden Kafka-Oper von Philip Glass (seit Herbst 2019 in Hof, Ulm und Gera). Mila van Daags Raumbühne und Chanmin Chungs im Wortsinn bedrückende Leistung mit dem Streichquintett aus dem Philharmonischen Orchester Erfurt ergaben ein faszinierend kaltes bis grausames Ambiente. Weiterlesen

Geschöntes Grauen – Philip Glass‘ Kammeroper „In der Strafkolonie“ in Augsburg

Eigentlich wollen wir das nicht so genau, besser gar nicht wissen, was da so in derzeitigen Unrechtsstaaten mit „Schuldigen“ passiert… Doch da schreibt dieser Franz Kafka 1914 eine kleine Erzählung über eine grausige Hinrichtungsmaschine. Und Philip Glass vertont den Kern des Ganzen als „Kammerspiel“ im Jahr 2000. Parallel zu etlichen anderen Einstudierungen holt nun das Staatstheater Augsburg seine 2019 durch Corona verhinderte Premiere nach. Weiterlesen

Bibel-Party der Best Ager: Das Brandenburger Theater feiert 50 Jahre „Jesus Christ Superstar“

Vorbei sind die Zeiten, als die Vereinigung der Evangelischen Marienschwestern vor der Kino-Version der ersten Rockoper warnten. Heute ist das viele spirituelle Ideen der letzten Jahrzehnte vorwegnehmende und 1971 in New York uraufgeführte Opus ein Klassiker mit besonderer Eignung für Theaterpädagogik und Religionsunterricht. Das Brandenburger Theater brachte eine bei der Premiere am 15. Oktober lautstark bejubelte Hommage mit Musical-Sternen des Großraums Berlin auf die Bühne. Weiterlesen

Aufwändige Annäherung – „Amors Fest“, eine barocke Ballettoper am Gärtnerplatztheater

In den letzten Wochen mussten viele Städte spezielle „Feier-Plätze“ ausweisen, um der vielfach spontan losbrechenden Lust auf gemeinsames Trinken, Essen und Musikhören ein bisschen Rahmen zu geben. Ein ungeschriebenes neues „Grundrecht auf Spaß und Party“ schwebte umher. Vor rund 400 Jahren gab es Ähnliches, darauf bot jetzt Münchens anderes Opernhaus einen theatralischen Blick. Weiterlesen


nmz 2021/10 – Jubiläumsausgabe

Frischer Wind ins altehrwürdige Blatt
Mit fünf Stipendiat*innen startet die nmzAkademie für engagierten Musikjournalismus

Wir freuen uns sehr, Ihnen/euch unsere ersten Stipendiat*innen der nmzAkademie für Musikjournalismus in Kooperation mit der Jeunesses Musicales Deutschland vorstellen zu können. Weiterlesen


Nachrichten | Berichte | Rezensionen


nmz 2021/10 - online

Die aktuelle nmz ist in großen Teilen jetzt auch online. (Zum Inhaltsverzeichnis)

Das Erbe des gemeinsamen Ursprungs lebendig erhalten
Theo Geißler und Ulrich Wüster spüren 70 partnerschaftlichen Jahren von nmz und Jeunesses Musicales nach


Was gibts im Radio?

Die Radiowoche vom 18.10.21–24.10.2021

Ein kleiner Blick in die Radiowoche 42. Nach kurzer krankheitsbedingter Pause geht es erst wieder langsam an. Dies ist die reduzierte Radiowoche, wenn nur die Daten eingepflegt werden, die von den Redaktionen angeliefert werden und „benutzbar“ sind. Die kommen von BR-KLASSIK, der SWR-Jazzredaktion und dem Österreichischen Rundfunk, ORF mit Ö1. Man könnte umgekehrt meinen: Reicht auch! Bis bald, Ihr Radiotrüffler, Martin Hufner.


Martin Hufner

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