Sehr geehrte Newsletterabonnentinnen und -abonnenten,

Beruhigt Euch”, fordert unser Cluster-Kolumnist Gordon Kampe:Um mit den Worten eines berühmten Bochumer Philosophen zu beginnen: „Früher war nichts besser. Aber es gab Sachen, die waren früher gut!“ Zum Beispiel: das Streiten. Himmel, was wir uns gestritten haben. Nach Klassenabenden und Konzerten, in der Kneipe oder noch beim Vibraphon-Verstauen im Keller: „Das kannste so nicht machen! Das hat doch schon … ne, das ist ein Allgemeinplatz. Uiuiui.“ Glasklar aber war: wir sitzen im gleichen Boot. Wir wurden nicht persönlich, sondern feierten einfach weiter. … Was, wenn man mal für sieben Sekunden keine endgültige Meinung hat? Undenkbar. – Also: streiten wir uns. Aber bitte richtig.

Mit diesem Motto darf man ruhig in das neue Jahr ziehen, das ja, glaubt man sozialen Medieneruptionen schon eskaliert ist, bevor die erste Woche herum war.

Wir danken unseren Newsletter-Leserinnen und -Lesern für eine gelassene Unruhe bei alledem. Und wünschen einen guten Start in was auch immer jetzt. Wir freuen uns auf ein hoffentlich wunderbares neues Jahr mit Ihnen zusammen.


Was im Orbit so alles passiert - Das Kölner Asasello Quartett erkundet Schönberg und ein neues Format

(Georg Beck) - Augenhöhle in der Medizin, Umlaufbahn in der Astrophysik, Menge der Zustände, die ein dynamisches System einnimmt in der Mathematik – all dies ist der „Orbit“. Und in der Kunst? Sind es Höhle und Bahn und System in einem. Zumindest, wenn das Ganze „Orbit Schönberg“ heißt, was der schöne Name ist für ein mutiges Unternehmen: Vier Abende, an denen das Kölner Asasello Quartett im Museum für Angewandte Kunst der Domstadt alle vier Streichquartette Arnold Schönbergs mit Klassikern einerseits kombinierte, mit Auftragswerken zeitgenössischer Komponisten andererseits. Eine Tat. In mehr als nur einer Hinsicht. Es gibt Neues zu berichten! [Weiterlesen]

Søren Nils Eichbergs Oper „Wolf unter Wölfen“ in Koblenz uraufgeführt

(Andreas Hauff) - Dass die 1920er Jahre in Deutschland wieder stärker in den Blick rücken, verdankt sich nicht nur dem Blick auf die neue Jahreszahl 2020, sondern auch einem gewachsenen Interesse an einem Jahrzehnt permanenter Krise, aber auch enormer künstlerischer Blüte. Beide Facetten zeigt auch die neueste Oper des Komponisten Søren Nils Eichberg, die noch im alten Jahr als Auftragswerk des Theaters Koblenz unter der Regie von Waltraud Lehner ihre Uraufführung erlebte. Weiterlesen

Liebesgrüße vom Bosporus … Spektakulärer politischer Startschuss für das Beethoven-Jahr in Bonn mit Volker Löschs „Fidelio“

(Joachim Lange) - Es hat sich eingebürgert, dass Ludwig van Beethoven das letzte Konzertwort des Jahres hat. Seine 9. Sinfonie liefert gleich noch ein paar programmatische Verse von Friedrich Schiller mit. Was irgendwie einen trotzigen Optimismus ausstrahlt und in unseren Breiten auch noch an das sich mühsam einigende Europa erinnert. Dass ein runder Geburtstag wie jetzt der 250. des berühmtesten Sohnes der Stadt Bonn eine Angelegenheit ist, die weltweit zu Aktivitäten anregt, versteht sich. Die Oper der ehemaligen (provisorischen!) Bundeshauptstadt lässt es sich nicht nehmen, mit Beethovens einziger Oper „Fidelio“ ihr und unser aller Beethovenjahr zu eröffnen. Weiterlesen

Senkrecht-Virtuose - Der Pianist Alain Roche beim Festival „Out of the Box“

(Andreas Kolb) - Nach seiner Premiere im Winter 2019 wird das Festival Out Of The Box auch vom 10. Januar bis 2. Februar 2020 außergewöhnliche Orte im Münchner Werksviertel-Mitte bespielen. Der Veranstalter whiteBOX geht im neuen Jahr nicht nur mit Eismusik aufs Dach oder mit Musik unter Wasser, sondern traut sich mit „Piano vertical“ in schwindelnde Höhen. Die Produktion des Schweizer Pianisten und Komponisten Alain Roche ist atemberaubender Stunt, urbane Poesie und technologisches Meisterstück in einem. [Weiterlesen]

Was sonst noch wichtig war oder wird …

Radio-Tipp

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Zusammen individuell – Spezialensembles in der zeitgenössischen Musik und warum sie so boomen

Innovativ, flexibel und selbstverständlich mit flachen Hierarchien.“ Klingt wie aus der Stellenanzeige eines jungen, hippen Start-ups rausgeklaut? Ist es auch. Okay, „digital“ fehlte noch. Doch auch im von Anachronismen durchzogenen Musikbetrieb suchen Musikerinnen und Musiker nach anderen, neuen Strukturen fernab des klassischen Top-Down, wollen selbstbestimmt und agil arbeiten. Spezialensembles zum Beispiel. Als Motor initiieren sie neue Stücke, bespielen außergewöhnliche Settings und probieren neue Formen der Besetzung und des Zusammenspiels aus. Und das teilweise sogar ganz ohne Chef (aka DirigentIn). Wie das funktioniert, davon erzählen die Musikerinnen und Musiker der Ensembles ascolta, Zafraan, LUX:NM und Christian Lillinger und Christopher Dell mit ihren verschiedenen Projekten. Eine Sendung von Kristin Amme.

Die Radiowoche bis zum 12.01.2020



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