00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: Vielfarbiges Rauschen – Das Lucerne Festival Forward
Von Egbert Hiller. Ungewöhnliche Zugänge zu zeitgenössischer Musik erforschen – das ist Programm eines neuen Festivals in Luzern. „fForward“ lautet der Titel. Vorwärts, aber wohin?
Die zeitgenössische Musik stark einzubeziehen, ist ein Markenzeichen des Lucerne Festivals – vor allem mit der Lucerne Festival Academy, die als Projekt der Nachwuchsförderung auf Neue Musik ausgerichtet ist. Mit „Forward” ist nun ein weiteres Format hinzugekommen. 18 Mitwirkende des Academy-Netzwerks haben für die Erstausgabe dieses Festivals im November 2021 ein Konzept mit sechs Konzerten erstellt. Das Spektrum reicht von Improvisationen und Mitmachaktionen über Repertoire-Werke, etwa von Olga Neuwirth und Rebecca Saunders, bis zu Uraufführungen noch wenig bekannter Komponistinnen und Komponisten – interpretiert von Musikerinnen und Musikern sowie Ensembles des Lucerne Festival Contemporary Orchestra (LFCO). Im vielfarbigen Rauschen der Klänge soll die Perspektive auf die Neue Musik verändert, die Wahrnehmung beflügelt werden.
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Peter Michael Hamel: Streichquartett Nr. 2 (Auryn Quartett); Johannes X. Schachtner: „Natur/Ton/Tanz“ (Lukas Rüdisser, Horn; Matthew Sadler, Trompete; Henry Bonamy, Klavier); Gloria Coates: Symphonie Nr. 7 (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Olaf Henzold); Nikolaus Brass: „Songs and Melodies“ (Beate Zelinsky, David Smeyers, Klarinette; Krisztian Palagyi, Akkordeon); Marcus Maria Reißenberger: „MEM 33 – Scherzo“ (Jugendensemble für Neue Musik Bayern: Johannes X. Schachtner)
19:30 bis 20:00 | Deutschlandfunk Kultur
Zeitfragen: Die Entbabelung der Welt – Esperanto, Volapük und Klingonisch – Plansprachen heute
Von Florian Felix Weyh. (Wdh. v. 27.11.2019). Im 19. Jahrhundert erzeugte die Telegrafie Effekte wie heute das Internet: Entfernungen schrumpften, plötzlich konnte man fast ohne Zeitverzögerung über Kontinente hinweg kommunizieren. Wo die Welt nur noch ein Kommunikationsraum ist, stört die babylonische Vielsprachigkeit. Fast zwangsläufig entstand der Wunsch nach einer künstlichen Weltsprache. Mit Volapük (world speak) schuf 1879 der deutsche Priester Johann Martin Schleyer das erste funktionierende Konzept einer solchen Plansprache, fast zeitgleich entstand das Esperanto des polnischen Arztes Ludwig Zamenhof. Der Wille zur Völkerverständigung brachte vor dem Ersten Weltkrieg einen wahren Boom an Plansprachen hervor, freilich immer begleitet von Streit und Abspaltungen in der jeweiligen Community. Bis heute zählt man mehr als 900 artifizielle Sprachensystemprojekte, von denen viele nur kurz existierten. Esperanto überlebte, weil es weltweit genügend Sprecher gewinnen konnte.
Ist im Internetzeitalter die Plansprachenidee endgültig passé, weil sich alle auf ein rudimentäres Basic Englisch geeinigt haben? Oder existiert, im Gegenteil, erst jetzt die nötige Netzwerkstruktur, um eine echte Weltsprache zu etablieren? Studien haben zumindest bewiesen, dass sich das ausnahmefreie Esperanto mit seiner logisch aufgebauten Grammatik und Wortbildung viel leichter lernen lässt als jede normale Fremdsprache.
20:05 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Jazz Session: Homezone – Jazz in Südwest. Die Vokalistin Lauren Newton
Von Bert Noglik. Mit ihrer Stimme gelingen ihr gänzlich eigene Klangkreationen. Die Amerikanerin Lauren Newton, aufgewaschen in Oregon, kam Mitte der 70er-Jahre zum Studium nach Stuttgart und fand in Tübingen ihre Wahlheimat. Zu Hause ist sie in der grenzenlosen Welt der improvisierten Musik. Mit ungebremster Lust an vokalen Abenteuern und facettenreichem Ausdruck streift sie durch die Schnittbereiche der Genres zwischen Performance, Tanz, Literatur und Radiokunst. Die einzigartige Vokalistin wurde am 2. Dezember 2021 mit dem Sonderpreis des Landesjazzpreises Baden-Württemberg für ihr Lebenswerk geehrt.
21:05 bis 22:00 | SWR 2
SWR2 JetztMusik: Kunst / Musik – Erich Hauser und Stephan Micus
Von Herbert Köhler. Der in Rottweil tätige Stahlbildhauer Erich Hauser (1930 – 2004) liebte die Musik. Sein Hörinteresse galt vor allem den experimentellen Spielarten, dem Free Jazz und der Avantgarde nach 1945. Sein Zugang war dabei denkbar vielseitig aber es gab durchaus auch Vorlieben und Favoriten. Einer davon ist der Komponist und Musiker Stephan Micus, mit dem Erich Hauser eine lange und rege Freundschaft verband: Für Hauser war Micus ein Bildhauer; für Micus Hauser ein Komponist. – Herbert Köhler zeichnet ein Doppelporträt.
21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
Jazz Live; Spiel der Kontraste: Das Simon Nabatov Quartett & Ralph Alessi.
Aufnahme vom 9.9.2021 aus dem Loft, Köln. Am Mikrofon: Thomas Loewner. Moskau, New York und Köln sind die zentralen Stationen im Leben des Pianisten Simon Nabatov. In der Sowjetunion wurde er geboren, in den USA studierte er, im Rheinland ist er zu Hause. Auf dem Klavier hat er einen einzigartigen Stil entwickelt, dessen enzyklopädischer Facettenreichtum auch seine bewegte Biografie widerspiegelt. Nabatov ist klassisch ausgebildet, gebietet über die gesamte Jazztradition, fühlt sich in Avantgarde und freier Improvisation zu Hause, beschäftigte sich mit brasilianischer Musik und realisiert als Spieler und Komponist ein Projekt nach dem anderen. Technische Hürden scheint er dabei nicht zu kennen. Seine große Kunst besteht darin, diese umfassenden Fähigkeiten wohldosiert und zielgenau einzusetzen: Die manchmal abrupten Wechsel zwischen melodiösen, zart hingetupften Passagen und wuchtigen Clustern sorgten beim Konzert in Köln für ein faszinierendes Wechselbad der Gefühle. Eigens dafür hatte Nabatov sein reguläres Quartett um den amerikanischen Trompeter Ralph Alessi ergänzt.
22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Feature: Verordnetes Glück in Bhutan? Ein Land zwischen buddhistischer Tradition und gesellschaftlichem Wandel
Von Anja Steinbuch und Michael Marek. Regie: Wolfgang Seesko. Mit: Tilo Werner, Florian Bänsch, Kerstin Burlage, Holger Postler, Jens Schellhass und Esther Willbrandt. Ton und Technik: Kay Poppe und Adrian Eichmann. Produktion: RB/HR/BR 2020. Länge: 53’23
Der Himalaya-Staat Bhutan ist das einzige Land der Welt, das seine Entwicklung am Bruttonationalglück ausrichtet. Doch auch in Bhutan haben Tourismus und Digitalisierung negative Folgen. Wie geht das Land damit um?
Im Himalaya-Staat Bhutan gibt es ein Glücksministerium. Das kleine Land liegt abgeschirmt von den höchsten Bergen des Himalaya, fast so, als wolle es sich vor der Welt verstecken. Eingeklemmt zwischen China und Indien leben seine etwa 770.000 Einwohner nach buddhistischer Religion. Bhutan ist eigentlich ein Lehrbeispiel für die behutsame Öffnung eines Landes gegenüber westlichen Einflüssen. Doch mit dem Beginn des Tourismus, der Einführung des Fernsehens, der Nutzung von Smartphones und Internet hat auch dort eine neue Zeitrechnung begonnen. Zwar ermöglichen die Einnahmen durch den Tourismus die medizinische Versorgung und Schulbildung für alle Bürger, doch auch Negativfolgen wie Drogenmissbrauch, Jugendarbeitslosigkeit und eine wachsende Selbstmordrate bleiben nicht aus. Anja Steinbuch und Michael Marek haben sich für ihr Feature vor Ort umgeschaut und berichten darüber, wie sich der Alltag der Einwohnerinnen und Einwohner, vor allem der jüngeren Bhutaner verändert hat. Schafft das Land den Spagat zwischen Vergangenheit und Zukunft?
Das Feature wurde mit dem „Columbus Radiopreis 2020“ in Silber in der Kategorie „Hintergrund und Recherche“ ausgezeichnet.
Anja Steinbuch hat in Heidelberg Germanistik und Anglistik studiert. Sie lebt als freie Autorin in Hamburg. Michael Marek, geboren 1960, Politologe und Journalist, lebt und arbeitet als freier Autor in Hamburg. Veröffentlichungen vor allem zur Zeit- und Kulturgeschichte. Zusammen zahlreiche Rundfunk-Sendungen.
22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Der Gitarrist John McLaughlin
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Musikszene: Käsekuchen, Kitt oder Kommunikation? Auf der Suche nach dem Ursprung der Musik
Von Christoph Drösser. In jeder Kultur wird Musik gemacht. Musikalität ist dem Menschen offenbar angeboren – da stellt sich die Frage, wozu diese außerordentliche Fähigkeit nützlich ist. Hat die Evolution uns die Musik für einen bestimmten Zweck gegeben, oder ist sie ein zweckfreies Abfallprodukt unserer Entwicklung? Im Moment tobt darüber ein wissenschaftlicher Streit. Während die einen Forscher verschiedene evolutionäre Theorien diskutieren, stellen andere eine viel grundsätzlichere Frage: Meinen wir eigentlich alle dasselbe, wenn wir von Musik reden?
22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Unikate – Über unerhörte Instrumente und ihre Erbauer
Woher kommen die Töne, die wir dann vielleicht als Musik empfinden? Es gibt Menschen, die sich auf die Suche nach dem noch nicht Gehörten machen und dafür neue Instrumente entwickeln. Unikate. Horst Konietzny stellt in seinem Feature eigenwillige Instrumente und ihre Erbauer vor, die mit neuartigen Gerätschaften neue Höreindrücke vermitteln. Menschen wie Gero König aus Köln, mit seinem Choreografen, oder Ferdinand Foersch, der schon während seines Musikstudiums angefangen hatte Stücke für Waschmaschinenräder zu komponieren und dessen Lebenswerk nun in Gefahr ist, wieder auf den Schrottpatz zurückzukehren. Eine Sendung von Horst Konietzny
23:03 – 24:00 | Ö1
Ensemble Schallfeld spielt mit Interferenzen: 2021 revisited. Beeinflussung – Störung – Überlagerung. Das Schallfeld Ensemble und sein Projekt im Grazer Theater im Palais
Es sind die besondere Art der Gestaltung von Programmen und die innovativen Konzert-Inszenierungen (vor allem mit Schwerpunkt auf Werken von jungen Komponistinnen und Komponisten), die die Projekte des Schallfeld Ensembles auszeichnen. Eine der jüngsten Realisierungen des international renommierten Neue-Musik-Ensembles, das aus Absolventinnen und Absolventen des Studiums „Performance Practice in Contemporary Music“ an der Grazer Kunstuniversität besteht, führt Kompositionen zusammen, die sich auf verschiedenste Art und Weise dem Themenkreis „Interferenzen – Beeinflussung – Überlagerung“ nähern. Ähnlich multinational wie das Ensemble präsentiert sich auch die Gruppe der Komponierenden, die im Programm zusammengeführt sind: Davide Gagliardi, Francesca Verunelli, Sylvain Marty und Diego Jiménez Tamame. Gestaltung: Franz Josef Kerstinger
23.03 | WDR 3
Open: Ex & Pop
Mit Diviam Hoffmann und Klaus Walter: David Bowie 75