00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten
Hans Kraus-Hübner: „Schwankungen“ (Katja und Ines Lunkenheimer, Klavier); „Jazzoid“ (Hans Kraus-Hübner, Synthesizer); „Liebesfluch“, Klage (Manuel Krauß, Bariton; Pegnitzschäfer-Klangkonzepte: Christian Gabriel); „Hiatus I-III“ (Katja Lunkenheimer, Ines Lunkenheimer, Klavier); Christoph Wünsch: Saxofonkonzert (Lutz Koppetsch, Saxofon; Tiroler Kammerorchester InnStrumenti: Gerhard Sammer); Christoph Weinhart: „I heard, I dream’d“ (Maximiliane Schweda, Sopran; Christoph Weinhart, Klavier); Steffen Schorn: Walzer I-III (Zurich Jazz Orchestra & Steffen Schorn); Holmer Becker: Divertimento (Nürnberger Akkordeonorchester Willi Münch: Stefan Hippe); Heinrich Hartl: „Galacto burico“, op. 56 (Georg Huber, Vibrafon; Florian Müller, Marimbafon); Ulrich Nehls: Saxofonquartett (Akademie Quartett Nürnberg)
19:00 bis 19:30 | rbbKultur
Feature: Rückkehr nach Asprovalta
Von Rainer Schildberger. 1964 kommen Pavlos und seine Frau Anatoly als junge Gastarbeiter nach Deutschland. Der Plan: Wir machen das ein paar Jahre, sparen und kehren dann zurück. Aber der Plan geht nicht auf. Denn es gefällt ihnen im fremden Land, wo es Regeln gibt und Rechte und Aufstiegschancen. Sie bleiben. Auch wegen der Kinder, die irgendwann eigene Pläne haben. Erst nach über 40 Jahren kehren Pavlos und Anatoly zurück. Die Sehnsucht nach der Heimat war immer da. Aber hier merken sie, wie deutsch sie geworden sind. Sie vermissen die Ordnung. Neid schlägt ihnen entgegen, auch weil sie sichere Renten aus Deutschland beziehen. Geht doch zurück, wenn es euch nicht gefällt, sagen die Griechen. Doch Pavlos und Anatoly wissen sich zu helfen.
19:30 bis 20:00 | Deutschlandfunk Kultur
Zeitfragen: Der Schatzsucher und seine Beute – War Heinrich Schliemann ein verdienter Archäologe?
Von Tobias Barth und Lorenz Hoffmann. Er beginnt als Krämergehilfe in Fürstenberg an der Havel, verdient Millionen mit Spekulationsgeschäften in Kalifornien und Russland. Und zieht im reiferen Alter mit Hacke und Spaten los, um Troja auszugraben – oder was er dafür hält. Zerstört mit brachialen Grabungsmethoden wertvolle Spuren, aber findet einen Goldschatz, den er medienwirksam dem homerischen Priamos zuordnet. Mit Heinrich Schliemann halten Schaulust und Selbstinszenierung Einzug in die archäologische Wissenschaft, gerade dadurch befördert er ihre Popularität.
21:05 bis 22:00 | SWR 2
SWR2 NOWJazz: Gold Box – Die besten Jazz-Alben 2021
Von Günther Huesmann. Zeit für eine kleine Auslese. Was waren die gelungensten und spannendsten Jazz-Aufnahmen des Jahres 2021?, fragen wir heute. Welche Produktionen ragen aus der Flut der Neuerscheinungen heraus? Wie heißen die lohnenswerten aktuellen Jazzalben, welche die Szene besonders beschäftigt und geprägt haben? Und: Welche historischen Reissue-Projekte haben im vergangenen Jahr besonders begeistert? Ein Jahres-Rundblick über alle stilistische Felder hinweg – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
22:03 bis 23:00 | Deutschlandfunk Kultur
Hörspiel: Stimmen unterwegs oder Wer dreimal die gleiche Bar betritt, hat ein Zuhause im Stehen
Von Judith Kuckart. Regie: Ulrich Lampen. Mit: Astrid Meyerfeldt. Ton und Technik: Andrea Mammitzsch, Sonja Röder, Regine Schneider. Produktion: SWR 2008. Länge: 53’37
Collage aus festgehaltenen Momenten: Zwischen den Jahren kommt eine Frau zur Ruhe. Erinnerungen an ihre ausgedehnten Reisen tauchen auf. Bilder, Sounds und Stimmen im Schwebezustand.
„Heute Morgen war die Welt unten herum weiß bereift, und die Sonne kam ins Zimmer, warm, ohne zu wärmen. Jetzt ist es fünf Uhr und dunkel.“ In den Tagen nach Weihnachten bis zum neuen Jahr kommt die Ich-Erzählerin zu nachdenklicher und erinnernder Ruhe. New York, Rom, Kaliningrad, Los Angeles – vielschichtige Impressionen von ihren ausgedehnten Reisen tauchen auf. Geräusche, Gerüche, Bilder, Sätze und Stimmen erleuchten blitzlichtartig den Hörraum. Beiläufig und scheinbar ungeordnet erinnert sie sich an seltsame und auch fast normale Einzelheiten, beschreibt traurige, komische, schreckliche und lustige, aber auch groteske Ereignisse und Begegnungen. Ein zärtlicher, zutiefst subjektiver Blick auf eine Welt, in der alles fast schweben und alles fast zusammenstürzen könnte.
Judith Kuckart, geboren 1959 in Schwelm, Tänzerin, Choreografin, Regisseurin, Schriftstellerin. 1984 gründete sie das Tanztheater Skoronel, mit dem sie bis 1998 siebzehn Produktionen realisierte. Seit 1999 auch Regisseurin und Autorin. Judith Kuckarts erster Roman „Wahl der Waffen“ erschien 1990, es folgten weitere Romane, Theaterstücke, Features und Hörspiele, zuletzt: „Jagd auf Tilla Fuchs“ (SWR 2020). Zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. Literaturpreis Ruhr (2009), Annette-von-Droste-Hülshoff-Preis (2012), 2020 Stadtschreiberin in Dortmund. 2021 Inszenierung des Tanzprojekts „Die Erde ist gewaltig schön, doch sicher ist sie nicht“.
22:04 bis 23:00 | WDR 3
WDR 3 Jazz: Das Chicagoer Label International Anthem
23:03 – 24:00 | Ö1
Das Cello neu denken mit Christina Ruf: 2021 revisited. Eisbrechende Sounds von der Cellistin Christina Ruf.
Die 1991 in Linz geborene zwischen Dänemark und Wien pendelnde (E-) Cellistin und Komponistin Christina Ruf arbeitet in vielen musikalischen Bereichen; sie will sich keine musikalischen Grenzen setzen und so geht es ihr darum „nicht einfach Cello zu spielen, sondern Musik zu machen“. Dafür lässt Ruf sich von den unterschiedlichsten Klängen und der Ästhetik von Wörtern inspirieren, integriert das Cello in diesen Kosmos. Mit dem E-Cello arbeitet Ruf an einer Neuinterpretation ihres Instruments und möchte dessen Möglichkeiten in der elektro-akustischen Musik in Verbindung mit anderen Kunstsparten ausschöpfen, das zeigt etwa ihr Celloperformance-Projekte namens „Moiré“, mit der im Bereich der Bildenden Kunst tätigen Ahoo Maher, angesiedelt zwischen Abstrakter Malerei und Neuer Musik, Performativer Kunst und Freier Improvisation. Zudem hat sie ihr drittes Solo-Album „TØ“ veröffentlicht. „TØ“ ist das dänische Wort für Auftauen, – es geht um tiefe Klänge, kristallartige, eisbrechende Sounds aufgenommen mit u.a. Cello, E-Cello, E-Mandoline und Effektgeräten. Ruf hat das Album innerhalb von zwei Monaten eingespielt, Ende März 2020 zu Beginn der Covid-19 bedingten veränderten Lebensumstände.
Wir tauchen noch tiefer in Christina Rufs musikalische Ideen ein: Seit 2020 beschäftigt sie sich mit dem Bau eines akustisch-elektronischen „Hybrid-Cellos“ namens „MelloDome“. Ruf definiert „MelloDome“ folgendermaßen: „Das Instrument als Klangquelle, Lautsprecher, Spielfläche und Präparat und Resonanzkörper. Beeinflusst durch Abstände, Rückkopplungen und Sensoren. Klänge werden verzögert, vervielfältigt und manipuliert.“ „MelloDome“ hat Christina Ruf erstmals im Kulturverein Vronihof in Wien am 24. Juli 2021 präsentiert, wir hören einen Auszug der Live-Aufnahme in diesem Zeit-Ton Portrait, das erstmals im Jänner 2020 ausgestrahlt wurde. Gestaltung: Marlene Schnedl