20.12.2021 – der radiotag

Der Radio Tag. Foto: Martin Hufner
Der Radio Tag. Foto: Martin Hufner

19:30:00 | Ö1
Aki Takases Trio Tama beim Jazzfestival Leibnitz 2021

Am 1. Oktober 2021 gastierte mit Aki Takase die frischgebackene neue Trägerin des Albert­Mangelsdorff-Preises und damit der bedeutendsten Auszeichnung, die Deutschland an Jazzmusiker/innen vergibt, im Hugo-Wolf -Saal des Kulturzentrums Leibnitz.

Und die 73-jährige japanische Pianistin, die seit den 1980er Jahren in Berlin lebt, demonstrierte eindrucksvoll, dass ihr dieser Preis völlig zu Recht zuerkannt worden ist: Unterstützt von ihren Mitstreitern im Trio Tama, Bassist Jan Roder und Schlagzeuger Oliver Steidle, bearbeitete Takase mit unwiderstehlicher perkussiver Energie die Tasten, swingend, hämmernd, aus den detailreich auskomponierten Strukturen immer wieder in lustvollen freien Cluster-Explosionen ausbrechend.

Als Überraschungsgast stellte sich für ein Stück die Mezzosopranistin Mayumi Nakamura auf der Bühne ein, die sich mit ariosem Pathos improvisierend ins Geschehen stürzte. Marlene Schnedl präsentiert diesen Höhepunkt des diesjährigen Jazzfestivals Leibnitz.

19:30 bis 20:00 | Deutschlandfunk Kultur
Der Rest ist Stille – Von der Bedeutung des Schweigens in unserer Gesellschaft

Von Heiner Kiesel. Schweigen ist herrlich paradox – als Verweigerung von Kommunikation, die etwas mitteilen soll. Und sie ist auch der Teil des Gesprächs, der Verständigung erst ermöglicht. Aber auch jenseits solcher fundamentalen Betrachtungen ist die Beschäftigung mit dem Nicht-Gesagten überaus ergiebig – es gibt Aufschluss darüber, wer spricht, wer sprechen darf, wie die Machtverhältnisse in unserer Gesellschaft ohne Worte geregelt werden.

20:04 bis 22:00 | WDR 3
WDR 3 Konzert: WDR 3 Kammerkonzerte in NRW – Ein Weltklasseensemble bei den Schlosskonzerten Jülich

Das Tschechische Nonett ist eines der ältesten Kammerensembles weltweit. Gegründet wurde es im Jahre 1924 von Schülern des Prager Konservatoriums. Das Ensemble gastiert auf den großen internationalen Festivals, vom Prager Frühling bis zu den Salzburger Festspielen. Durch seine Interpretationen und seine originelle Instrumentalbesetzung hat es viele bekannte zeitgenössische Komponisten zu neuen Werken inspiriert, unter anderem Sergej Prokofjew, Witold Lutoslawski oder auch Bohuslav Martinu. Im Rahmen der Schlosskonzerte Jülich ist das Tschechische Nonett aber mit Musik des 19. Jahrhunderts aufgetreten. Louis Spohrs Nonett in F-Dur op.31 aus dem Jahr 1813 ist die erste Originalkomposition für diese Besetzung. Es war eine Auftragsarbeit des Wiener Kaufmanns und Geigers Johann von Tost und hat bereits bei der Uraufführung helle Begeisterung ausgelöst. Über Antonin Dvorák Serenade d-Moll op. 44 hat Kollege Johannes Brahms gesagt: „Die Serenade ist wohl das Beste, was ich von Dvorák kenne.“ Louis Spohr: Grand Nonetto, op. 31 | Antonín Dvorák: Serenade d-Moll, op. 44. Tschechisches Nonett. Aufnahme aus dem Pädagogischen Zentrum, Jülich

20:05 bis 22:00 | SWR 2
SWR2 Das musikalische Quintett

Eindrücke und Gespräche rund um alte und neue Aufnahmen von Johannes Brahms-Werken

21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Digitalisierung 3.0 – Musikhochschulen im Wandel

Zu Gast: Moritz Eggert, Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater München

23:00 bis 00:00 | rbbKultur
Musik der Gegenwart: International Rostrum of Composers, Teil 3

Organisiert vom International Music Council und mit finanzieller Unterstützung der teilnehmenden Rundfunkanstalten findet in jedem Jahr das Internationale Rostrum of Composers statt. Ziel ist der Austausch von zeitgenössischer Musik. Ein Überblick über die Gewinnerwerke und über neueste Trends in der zeitgenössischen Musik.

23:03 – 24:00 | Ö1
Neue Musik auf der Couch. Thomas Wally analysiert das String Quartet von Ruth Crawford Seeger

Ruth Crawford Seeger: Ein Name, der zwar vereinzelt in Konzertprogrammen auftaucht, mit Hinblick auf die beeindruckende Eigenständigkeit und Modernität der Ästhetik aber deutlich öfter im Konzertleben vertreten sein müsste. Ruth Crawford Seegers String Quartet (1931): Ein kammermusikalisches Werk, das hier und da vereinzelt zur Aufführung gebracht wird, sich aber eigentlich im Repertoire jedes professionellen Streichquartetts finden müsste. Vier kurze Sätze, jeder einzelne mit einem ganz eigenen, ja sogar eigenwilligen Erscheinungsbild, einem teilweise fast widerborstig anmutenden Charakter, kontrapunktisch dichtest gearbeitet; klar, visionär, großartig.

Thomas Wally, neben seiner Tätigkeit als freischaffender Komponist und Violinist auch an der Wiener Musikuniversität als Senior Lecturer in musiktheoretischen Fächern aktiv, betrachtet das String Quartet von Ruth Crawford Seeger aus (hör)analytischer Perspektive: Was hören wir, wenn wir dieses Werk hören? Worauf können wir achten? Was sind Besonderheiten, denen wir Aufmerksamkeit schenken sollten? Den Hörer/innen werden analytische Tools bereitgestellt, mit deren Hilfe diese Musik mit einem geschärften Fokus wahrgenommen werden kann. Gestaltung: Thomas Wally, Redaktion: Rainer Elstner

23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight: Jazz Diversity: Holly / Volker Schlott

Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden.

In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter.