00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Klangkunst: Simultaneous – Von Pamela Z
Mit: Azza Abo Rebieh, Zeno Baldi, Fiori Berhane, Alessandro Bosetti, Courtney Bryan, Bruna Cammarano, James Casebere, Sonya Clark, Brian Davis, Dan Diffendale, Carol Flake Chapman, Ashley Hahn, Elizabeth Heintges, John Jesurun, Alana Mailes, Nelsy Massoud, Brian McPhee, Eugenia Morpurgo, Federica Nicolardi, Joel Pattison, Antoine Picon, William Schutt, Nicole Sealy, Jeremy Simmons, Gabriel Soare, Kate Thomas, Christopher van den Berg, Alexis Wang, Adam Weinberg, Parrish Wright, Michael Young, Paul David Young, Pamela Z. Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2020. Länge: 44’34
Wenn zwei Menschen an zwei Orten gleichzeitig dasselbe tun, entsteht ein Fünkchen Magie. Die Vokalperformerin Pamela Z erforscht das Phänomen der Gleichzeitigkeit vom Unisono bis zur Multitasking-Kultur.
Das Hörstück „Simultaneous“ entstand aus einer Faszination: Die Komponistin und Vokalperformerin Pamela Z konnte nicht aufhören, über das Phänomen „Simultanübersetzung“ nachzudenken. Einerseits interessierte sie die mentale Fähigkeit zur Gleichzeitigkeit: das In-einer-Sprache-Sprechen, während man einer anderen zuhört. Andererseits war sie begeistert vom Klang sich überlagernder Stimmen.
Für „Simultaneous“ führte Pamela Z Interviews über verschiedene Formen von Synchronizität: von jenen magisch-zufälligen Momenten, die entfernte Orte oder Zeiten miteinander verbinden, bis hin zur zweifelhaften Kulturtechnik des Multitasking.
Pamela Z ist Performerin, Komponistin und Medienkünstlerin. Sie arbeitet mit Stimme, Sampling, durch Gesten gesteuerte Midi-Controller und Video. Wenn sie auf der Bühne steht, wirkt es, als würde sie tanzen. Mithilfe dieser Geräte schichtet sie Interviewsamples und verwebt sie mit ihrer eigenen Stimme zu einem Rausch der Gleichzeitigkeit.
Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien, darunter die United States Artists Fellowship (2020), den Rome Prize (2019), das Stipendium der Robert Rauschenberg Foundation (2017), den Herb Alpert Award (2016), den Doris Duke Artist Impact Award (2015) und das Guggenheim-Stipendium (2004).
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten
Peter Michael Hamel: „Oh Erde …“ (via-nova-chor München: Karl Suttner); Helmut Bieler: „Miserere Domini“ (Uwe Hoppe, Sprecher; Ute Döring, Alt; Chor der Universität Bayreuth: Helmut Bieler); Erna Woll: „Sieben Rosen später“ (Wolfgang Holzmair, Bariton; Thomas Palm, Klavier)
13:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Die Kräfte des Marktes und die Verantwortung des Staates – Über die Zukunft des Liberalismus
Moderation: Gerhard Schröder. Ob konservativ, Mitte oder links – alle scheinen sich einig: Neoliberalismus, das ist nichts Gutes. Selten wird der Begriff befürwortend verwendet, zumeist werden Missstände damit beschrieben und oft ist Neoliberalismus oder neoliberal ein Kampfbegriff. Das war nicht immer so. Als der Begriff kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, 1938, auf dem Walter-Lippmann-Kolloquium in Paris zum ersten Mal aufkommt, bezeichnen sich die anwesenden Intellektuellen als Neoliberale – in einem positiven Sinn. In einer Zeit, in der totalitäre Systeme – Faschismus, Kommunismus – in der Welt den Ton angeben, bemühen sie sich um eine Wiederbelebung liberaler Ideen. Noch ist die neo-liberale Bewegung ein Randphänomen, auch in den ersten Nachkriegsjahrzehnten. Doch ihre Vertreter bilden Netzwerke und schaffen so die Voraussetzung, um später in Wissenschaft, Publizistik und Politik Einfluss zu gewinnen. Zugleich bilden sich unterschiedliche Strömungen heraus. Bald wird die Frage, was überhaupt Neoliberalismus ist, gar nicht mehr so einfach zu beantworten sein.
Zur welthistorischen Zäsur werden die 70er-Jahre. Mit steigender Arbeitslosigkeit und Inflation in den westlich-kapitalistischen Ländern wachsen die Zweifel an den wirtschaftspolitischen Konzepten des sozialstaatsfreundlichen Keynesianismus. Nach dem Putsch in Chile 1973 bekommen neoliberale Ökonomen die Chance, ihre Ideen einer radikal liberalisierten Marktwirtschaft in politische Praxis umzusetzen. 1979 gewinnt Margret Thatcher die Wahlen in Großbritannien und Ronald Reagan wird Präsident der USA. Es ist ein Durchbruch: Besonders die angelsächsische Spielart des Neoliberalismus gewinnt jetzt politisch an Bedeutung. Im Kampf gegen Inflation und Staatsverschuldung versprechen die neuen Liberalen Wohlstand und Wachstum durch Privatisierung von Staatseigentum, Liberalisierung von Märkten und einer Eindämmung von Gewerkschaftsmacht. Bald wird diese wirtschaftspolitische Philosophie global zur dominanten Strömung an Universitäten, in Wirtschaftsforschungsinstituten, Medien und Politik. Bis zur Weltfinanzkrise 2008. Sie markiert eine Zäsur. Der Neoliberalismus wird von einer breiten Öffentlichkeit in Frage gestellt. Und in Deutschland taucht mit der Bundestagswahl 2021 plötzlich die Frage auf: Gibt es eine Renaissance des Sozialliberalismus?
20:05 bis 21:00 | Deutschlandfunk
Das Feature: Ziemlich unkontrollierbar – Die Liedermacherin Bettina Wegner
Von Daniel Guthmann und Christian Buckard. Regie: Thomas Wolfertz. Produktion: Deutschlandfunk 2016. Im Westen ist die deutsche Liedermacherin Bettina Wegner vor allem für ihre Liedzeile „Sind so kleine Hände“ berühmt. Für die Menschen im Osten Deutschlands ist die Sängerin eine Ikone des Widerstands gegen die SED-Diktatur.
Die beiden Autoren nähern sich dem Menschen jenseits der Legende an: einer Frau, die bis heute singt, sagt und tut, wozu sie Lust hat. Traurig ist sie sowieso. Aber auch rebellisch und humorvoll. Und neugierig. Auch auf ihre eigene Geschichte: So machte sich Bettina Wegner nach der Wiedervereinigung auf, um jenen Stasi-Offizier kennenzulernen, der den „Operativen Vorgang“ gegen sie und ihre Familie geleitet hatte. Auf dieser Reise bleibt Bettina Wegner, was sie stets war: unkontrollierbar.
20:10 bis 21:30 | Deutschlandfunk Kultur
Paul Abraham – „Die Blume von Hawaii“
Operette in drei Akten. Libretto: Emmerich Földes, Alfred Grünwald und Fritz Löhner-Beda; Bühnenpraktische Rekonstruktion von Matthias Grimminger und Henning Hagedorn
Kanako Hilo – Andreja Schneider; Prinzessin Laya / Suzanne Provence – Alma Sadé, Sopran; Prinz Lilo-Taro – Tansel Akzeybek, Tenor; Kapitän Reginald Harald Stone – Johannes Dunz, Tenor; Joker Jim – Jörn-Felix Alt, Gesang; John Buffy – Julian Habermann, Tenor; Bessi Worthington – Mirka Wagner, Sopran; Raka – Josefine Mindus, Sopran. Lindenquintett Berlin; Orchester der Komischen Oper Berlin; Leitung: Koen Schoots
Südsee, Jazz und Liebesschwüre! In seinem größten Erfolg fügt Paul Abraham alles zusammen, was das Operetten-Herz begehrt: einen aberwitzigen Plot rund um die amerikanische Besetzung von Hawaii, exotisch-funkelnde Song-Juwelen und gleich drei Liebespaare, die sich am Ende glücklich in den Armen liegen.
23:03:00 | Ö1
Harald Krassnitzer über seine Faszination für den Jazz
Gast in der Ö1-Silvester-Jazznacht ist der bekennende Jazzfan Harald Krassnitzer. Der 1960 in Grödig bei Salzburg geborene Schauspieler ist seit Jahren als Tatort-Kommissar Moritz Eisner TV-bekannt. Im Gespräch mit Christian Bakonyi spricht Krassnitzer über seine erfolgreiche Fernsehkarriere, auch in den Rollen als „Bergdoktor“ und „Winzerkönig“, aber auch über seine Theater-Engagements in Stücken von Ibsen, Dürrenmatt, Schiller, Goethe und Grillparzer.
In erster Linie gehen Harald Krassnitzer und Christian Bakonyi jedoch auf musikalische Spurensuche und versuchen in detektivischer Kleinarbeit die Faszination des Jazz zu ergründen. Die gemeinsam getätigte Musikauswahl wird sie dabei auf die richtige Fährte bringen, und nebenbei ein paar interessante Fragen zu Jazz, Blues und World Music beantworten. Für musikalische Spannung ist auch im Weiteren gesorgt, denn in der Silvester-Jazznacht steht zudem mysteriöser Krimi-Jazz auf dem Programm, von „Anatomy of a Murder“ bis zu „The Untouchables“.