00:05 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Chormusik: Ding! Dong! Merrily on high – Weihnachten mit den King’s Singers
Moderation: Haino Rindler. Die King’s Singers sind eines der berühmtesten Vokalensembles überhaupt. Und eines der ältesten. Mitte der 1960er-Jahre gründeten Chor-Studenten des
King’s College der Universität Cambridge die Gruppe unter dem Namen „Schola Cantorum Pro Musica Profana in Cantabridgiensis“ – ein etwas zu sperriger Name für die internationale Karriere, die in den 1970er-Jahren Fahrt aufnahm. Heute sind die King’s Singers die Hälfte des Jahres auf Tour und kommen im Dezember auch für einige Konzerte nach Deutschland. Im Programm haben sie traditionelle Weihnachts-Carols aus England aber auch moderne Folk-Arrangements. Im Deutschlandfunk Kultur sprechen sie darüber, was ihren besonderen Klang ausmacht, welche Schätze sich nach 50 Jahren Tätigkeit in ihrer Bibliothek angesammelt haben und natürlich, wie das Fest bei den King’s Singers gefeiert wird.
00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Fränkische Komponisten
Siegfried Fink: „Percussion Movie“ (Eckhard Kopetzki, Markus Hauke, Achim von Bassen, Matthias Schmitt, Perkussion); Hans-Günther Allers: Quintett, op. 92 (Ensemble Kontraste); Uwe Strübing: „The Love Songs of Ennod Toile“, op. 35 (Ensemble Dirrekt: Hans Dirr); Stefan Hippe: Streichquartett Nr. 2 (Minguet Quartett); Bernhard Weidner: Drei Nocturnes (Martin Oberhofer, Klavier)
09:05 bis 10:00 | Bayern 2
Die Erfindung des Nordens: Kulturgeschichte einer Himmelsrichtung
Rauhnächte: Die wilde Jagd der Götter, Geister und Dämonen. | Das Kalenderblatt. 15.12.1816. Bodybuilder verschifft Kolossalstatue von Ramses II. Von Prisca Straub.
Die Erfindung des Nordens – Kulturgeschichte einer Himmelsrichtung: Autorin: Christiane Neukirch / Regie: Frank Halbach
Wo ist Norden? Links vom Osten? Oben? Im Jenseits? Wo wir ihn finden, hängt ganz von unserem Standpunkt ab. Ehe die Welt von der Politik seit dem 19. Jahrhundert immer mehr in Ost und West eingeteilt wurde, galten Nord und Süd als maßgebliche Gegenpole. In der Antike war der Norden für die Menschen im Mittelmeerraum zuallererst ein Ort der Ungewissheit. Dorthin, jenseits der Grenzen der ihnen bekannten Welt, verorteten sie alles, was sie nicht genau kannten: Götter, Teufel, Fabelwesen und Fantasiewelten. Und so war der Norden schon immer mehr als eine geografische Himmelsrichtung. Er war und ist noch heute vielmehr eine Idee, eine Vorstellung, die über die Jahrhunderte geschaffen wurde. Oft wurde sie ganz bewusst gesteuert – als Schreckensvision und Sehnsuchtsort, als fruchtbarer Boden für Wissenschaft und Aufklärung, aber auch als Standort rassistischer Ideologie, mit der Philosophen und Politiker sich selbst als „nordische Menschen“ über andere stellten.
Wie vielseitig und bewegt sich die „Erfindung des Nordens“ entwickelt hat, wird in diesem radioWissen-Feature eingeordnet, man könnte in diesem Fall fast sagen: eingenordet.
Rauhnächte – die wilde Jagd der Götter, Geister und Dämonen: Autor: Johannes Marchl / Regie: Martin Trauner
Es sind 12 besondere Nächte, die Rauhnächte. In dieser Zeit um Weihnachten und Neujahr, wo das Alte noch da ist, aber auch das Neue ist schon zu spüren, die längsten Nächte und kürzesten Tage, die Zeit zwischen den Jahren. Die Menschen messen ihnen seit Jahrhunderten eine ganz eigene Bedeutung zu. Vielleicht auch deshalb, weil ihnen wie sonst nie im Jahr bewusst wird, wie nah Ende und Anfang, Nacht und Licht, Geburt und Tod beieinanderliegen. Es sind aber auch die Nächte und Tage, wo man den dunklen Mächten hilflos wie sonst nie im Jahr ausgesetzt ist. Wilde Dämonen und furchtbare Geister, gar die Wilde Jagd rauscht durch diese Nächte. Entsprechend muss man Mensch und Vieh, Hab und Gut vor den Einflüssen der Finsternis beschützen. Zum Beispiel durch räuchern und fasten, beten und böllern. Viele der Mythen und wundersamen Legenden haben sich bis heute gehalten, leicht zu finden in unseren Ritualen – man muss sich nur die Knallerei an Silvester anschauen, der höllische Lärm soll Geister und Dämonen vertreiben. All die Druden und Hexen, die Luz, Frau Percht, Waldschrate und Holzweiberl, den Teufel nicht zu vergessen – auch den Gevatter Tod. Und natürlich den Göttervater höchstpersönlich, Wotan mit der Wilden Jagd. BR 2019
19:00 bis 19:30 | rbbKultur
Feature: Stefan Heym zum 20. Todestag – Der ewige Dissident
Oder: die vier Leben des Stefan Heym. Von Matthias Eckoldt. Als ältestem Mitglied stand es Stefan Heym im November 1994 zu, den 13. Deutschen Bundestag mit einer Rede zu eröffnen. Er hatte als Parteiloser ein Direktmandat auf der offenen Liste der PDS errungen. Geschlossen verweigerte ihm die CDU/CSU Bundestagsfraktion den Schlussapplaus.
Dieses Ereignis steht exemplarisch für Stefan Heyms Biografie. Egal ob in der Weimarer Republik, im Hitlerfaschismus oder später in den USA, im Nachkriegsdeutschland, in der DDR und schließlich im wiedervereinigten Deutschland: Sein Leben lang gehörte er zu den Kritikern des Establishments.
Das Feature lässt Weggefährt:innen sowie Literatur und Geschichtswissenschaftler:innen zu Wort kommen und macht Schlitzohrigkeit, Naivität und Eitelkeit kenntlich, die es Heym ermöglicht haben, aus fast allen Konflikten gestärkt hervorzugehen. Regie: Wolfgang Rindfleisch. Produktion: rbb 2013
19:05 bis 20:00 | Deutschlandfunk Kultur
19:30-20:00 Zeitfragen. Feature: Der Bruch
Ein israelischer Veteran und sein Sohn auf den Spuren des Krieges von 1967. Von Ofer Waldman
21:05 bis 22:00 | SWR 2
SWR2 NOWJazz: Guat! Neues aus der jungen Wiener Jazzszene
Von Nina Polaschegg. Von groovenden Jazzrhythmen über handfeste Beats bis hin zu feinziseliert abstrakten Klangexperimenten: Heute spüren wir einigen aktuellen Strömungen in Wien nach und stellen Musiker*innen der jüngeren Generation vor. Bassistinnen wie Judith Ferstl und Beate Wiesinger, Astrid Wiesinger oder Jakob Gnigler am Saxofon oder die Schlagzeugerin Judith Schwarz nebst Kollegen Lukas König. Sie alle haben den Jazz als gemeinsamen Nenner, bewegen sich musikalisch aber auf ganz unterschiedlichen Pfaden.
21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Alte Musik: Innovation für Oper und Tastenmusik – Alessandro und Domenico Scarlatti
Von Yvonne Petitpierre. Als 1725 Alessandro Scarlatti in Neapel stirbt, würdigt ihn der kunstsinnige Kardinal Pietro Ottoboni auf dem Grabstein mit der Inschrift „Größter Erneuerer der Musik“. 1660 geboren, gilt er als fruchtbarster Opernkomponist seiner Zeit und Vater der „neapolitanischen Oper“. Ihm ist die Einführung der Da-capo-Arie und das, von Streichern begleitete Accompagnato-Rezitativ zu verdanken. Seinen 1685 geborenen Sohn Domenico bezeichnet er als „Adler, dem die Schwingen gewachsen sind und der nicht müßig im Nest verbleiben darf“. Zu Lebzeiten wird dieser als einer der besten italienischen Cembalisten gefeiert. Sein Ruhm als Komponist wurzelt vor allem in einem sehr umfangreichen Schaffen einsätziger Sonaten, die er nach eigenen Aussagen „nicht aus Ehrgeiz, nur aus Gehorsam“ komponiert hat.
22:00 bis 23:00 | MDR Kultur
Der ewige Dissident: Die vier Leben des Stefan Heym / von Matthias Eckoldt
Vier Leben hatte der Schriftsteller Stefan Heym. Als jüdischer Rebell flog er wegen aufmüpfiger Gedichte vom Gymnasium. Trotzdem kommt er an ein Stipendium, das ihm sein zweites Leben in den USA ermöglicht. Sein erster Roman wird sogleich ein Bestseller. Nach dem Zweiten Weltkrieg geht er als glühender Sozialist in die DDR. Doch dieses dritte Leben währt nicht lange. Rasch wird deutlich, dass Heyms Sozialismus ein völlig anderer ist als der von Ulbricht und Co. Doch Heym tut den Funktionären nicht den Gefallen das Land zu verlassen. Er bleibt in der DDR und wird zu einer privilegierten Unperson. Am Ende hat er den längeren Atem. Mit Hundertausenden feiert er die Entmachtung der SED bei der großen Demonstration am Alexanderplatz am 4. November 1989. Eine Unperson bleibt er auch im neuen Deutschland, als er erfolgreich für die Nachfolgepartei der SED kandidiert und als Alterspräsident den 13. Deutschen Bundestag mit einer Rede eröffnet.
Das Feature entwickelt die Jahrhundertbiografie Stefan Heyms, lässt ihn selbst zu Wort kommen, befragt Weggefährten, Literatur- sowie Geschichtswissenschaftler und macht eine intelligente Schlitzohrigkeit kenntlich, die es Heym ermöglicht hat, aus fast allen Konflikten gestärkt hervorzugehen. (54 Min.). Regie: Wolfgang Rindfleisch. Produktion: RBB 2013
22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Spielweisen: Heimspiel – Die Deutschlandradio-Orchester und -Chöre
Sofia Gubaidulina: „Sonnengesang“. Leonard Elschenbroich, Violoncello; Michael Weilacher, Schlagzeug; Daniel Eichenholz, Schlagzeug; RIAS Kammerchor; Leitung: Justin Doyle. Aufnahme vom 26.11.2021 im Motorenwerk Berlin. Am Mikrofon: Julia Kaiser
Die russische Komponistin Sofia Gubaidulina ist sich entgegen vieler Widerstände immer treu geblieben. Anlässlich ihres 90. Geburtstags in diesem Jahr stellte der RIAS Kammerchor ihr 1998 uraufgeführtes Vokalwerk „Sonnengesang“ ins Zentrum seines jüngsten Konzerts. Gubaidulina verwandelt darin Franz von Assisis berühmtes Gebet in einen sphärischen Lobgesang auf Schöpfung, Leben und Tod und verortet ihn in ihrer einzigartigen Musiksprache zwischen Bewusstsein und Unbewusstsein. Wahre Kunst, so formuliert es die Komponistin, sei für sie immer religiös und ein Austausch mit Gott. Auf besondere Weise entsteht dieser Dialog aber nicht nur auf der Bühne, sondern bezieht auch das Publikum mit ein. Umfangreiches Schlagwerk und das solistische Violoncello als „kosmischer Erzähler“ weiten das Gesprächspodium gewissermaßen ins Unendliche.
22:30 bis 23:00 | hr2-kultur
Jazzfacts: What’s going on? – Features, Interviews und was die Szene (um-)treibt
Am Mikrofon: Wolf Kampmann. Die Gitarristin und Anthony-Braxton-Schülerin Halverson und die renommierte Schweizer Pianistin Courvisier – zwei große Namen der zeitgenössischen Jazz Avantgarde! Beide sind fest in der New Yorker Improvisations-Szene etabliert. Im Aufeinandertreffen der zwei bemerkenswerten Musikerinnen entsteht „Musik, die sowohl in ihrer Geläufigkeit als auch in ihrem unaufhörlichen Einfallsreichtum erstaunlich ist.“ Jetzt ist die zweite gemeinsame CD von Sylvie Courvoisier und Mary Halvorson erschienen „Searching for the Disappeared Hour“.
23:03 – 24:00 | Ö1
Rückblick, Vorschau und aktuelle Veröffentlichungen – Zeit-Ton Magazin
Jeden Mittwoch präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Veranstaltungstipps für die kommenden sieben Tage und die spannendsten Neuveröffentlichungen. Gestaltung: Heinrich Deisl
23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight: Stan Kenton (110. Geburtstag)
Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden. In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter.