do – 09.12.2021 – im radio

00:05 bis 01:00 | Deutschlandfunk Kultur
Neue Musik: St. Laurence Church Catford, London – Aufzeichnung vom 12.06.2021

Huw Morgan: „the kestrel stands haloed before the sun“ (2020) | Lauren Redhead: „post-praeludium per organum/organa“ (2021) | Jesse Ronneau: „Six Unmeasured Preludes“ (2020) | Maureen Wolloshin: „Blurred Horizons“ (2020) | Luis Henrique Yudo: „PRÉMESURÉ“ (2020) | Alistair Zaldua: „partial map“ (2021). Lauren Redhead, Orgel. Alistair Zaldua, Live-Elektronik

00:10 bis 02:00 | Bayern 2
Concerto bavarese: Bayerische Komponisten

Johannes X. Schachtner: „Sammelsurium Nr. 1“ (Matthew Sadler, Paul Hübner, Matthew Braun, Thilo Steinbauer, Trompete); Wolfgang Teuscher: Sonate (Fritz Kiskalt, Violoncello; Wolfgang Teuscher, Klavier); Bernhard Weidner: „Miniatur“ (Go Guitars); Franz Alfons Wolpert: Konzert, op. 29 (Fränkisches Landesorchester: Erich Kloss); Helmut Scheck: Chaconne „Te deum laudamus“ (Theo Eser, Orgel)

10:08 Uhr | Deutschlandfunk
Marktplatz: Riester-Rente: Fortführen, wechseln, kündigen, neu abschließen?

Am Mikrofon: Jule Reimer. Hörertel.: 00800 4464 4464. marktplatz@deutschlandfunk.de

Verbraucherschützer können die Mängel der Riester-Rente aus dem Effeff aufzählen: bürokratisch, von zweifelhafter Ertragskraft, je nach Vertrag unflexibel und nur bestimmten Bevölkerungsgruppen zugänglich. Es gibt dennoch eine nicht unerhebliche Zahl von Sparern und Sparerinnen, die von ihr profitiert haben und weiter profitieren können. Aber es gibt auch Sparer und Sparerinnen, die nicht genug einzahlen können, um die volle staatliche Förderung zu erhalten und/oder bei denen die Kosten für Abschluss und Verwaltung die Erträge deutlich mindern oder gar auffressen.

Ab 2022 dürfen Versicherer zudem für neue Verträge nicht mehr als 0,25 Prozent Zins garantieren. Unter welchen Bedingungen lohnt sich Riestern? Welche Optionen bleiben denjenigen, die in unvorteilhaften Verträgen stecken? Und welche Reformen sind bei der Riester-Rente durch eine neue Bundesregierung zu erwarten? Unsere und Ihre Fragen zur staatlich geförderten privaten Altersvorsorge via Riester beantworten die von Jule Reimer eingeladenen Rentenfachleute.

18:30 Uhr | Deutschlandfunk
Weltzeit: Afghanen in Albanien – Exil-Redaktion berichtet über die Taliban

Moderation: Andre Zantow. Von Florian Guckelsberger

Hunderte Geflüchtete aus Afghanistan sitzen in einem Hotel in Albanien fest und warten auf ihre Weiterreise in die USA und andere Staaten. Auch viele Journalisten sind darunter, die aus dem Exil nun versuchen eine Redaktion aufzubauen und mit Hilfe ihrer Quellen im Land, die Welt darüber aufzuklären, was derzeit wirklich passiert in Afghanistan. Denn vor Ort ist das inzwischen zu gefährlich.

19:05 bis 20:00 | Deutschlandfunk Kultur
Zeitfragen: Forschung und Gesellschaft – Magazin – Klimapsychologie

Wer, wenn nicht wir?. Von Pia Rauschenberger. Ob wir (in den Urlaub) fliegen oder nicht, hat wenig Auswirkungen auf die Klimakrise. Aber mit unserem Handeln beeinflussen wir andere. Der Einzelne hat Macht. Nur anders als wir denken. Auto abschaffen, nicht mehr fliegen, sich vegan ernähren. Und es reicht trotzdem nicht. Auch bei enormer individueller Anstrengung, können Einzelne die Klimakrise nicht stoppen. Eine Person, die wenig verdient, wenig konsumiert, mit Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern auf engem Raum lebt, Fahrrad fährt und nicht fliegt, stößt in Deutschland etwa 5,4 Tonnen CO2 pro Jahr aus. Bis 2030 dürfen es aber maximal 2,5 Tonnen pro Kopf sein, um das Pariser Klimaziel zu erreichen. Die Sektoren, die am meisten CO2 ausstoßen, sind Energie, Industrie und Verkehr. Es muss also politisch etwas passieren. Bedeutet das auch, dass der Einzelne machtlos ist? Und wie beeinflussen wir uns gegenseitig in unseren Bemühungen, die Klimakrise zu bekämpfen? Sozialpsychologische Studien zeigen, dass Individuen nie nur für sich allein stehen, sondern mit ihrem Handeln immer auch andere prägen. Für den Klimaschutz liegen darin ungeahnte Potenziale.

19:05 bis 20:00 | BR-KLASSIK
KlassikPlus: Fälschungen in der Klassik

Nicht nur Maler, auch Komponisten und Musikwissenschaftler tun es – sie fälschen Meisterwerke. Immer wieder wurden klassische Werke unter berühmten oder vergessenen Namen bekannt. Doch dann stellte sich raus: es ist ein Fake! Die Gründe für diesen Etikettenschwindel sind unterschiedlich. Manche Komponisten werteten ihre eigenen Werke mit einem eher historisch anmutenden Namen auf, andere unterstützten ihre Schüler, in dem sie ihren guten Namen „ausliehen“. Auch der Übergang vom Komponieren „anhand von Fragmenten“ oder „im Stile von“ bis hin zum kompletten Fälschen vorgeblich historischer Kompositionen ist fließend. Bekannt ist die Geschichte um das Adagio g-Moll von Tomaso Albinoni, das eine 1958 von dem italienischen Musikwissenschaftler und Komponisten Remo Giazotto herausgegebene, angeblich auf Fragmenten Tomaso Albinonis basierende Komposition für Streicher und Orgel ist. Und es gibt noch viele andere Beispiele: u.a. eine Symphonie des nicht existenten ukrainischen Komponisten Mykola Ovsjaniko-Kulikovskij und die Corelli-Variationen von Tartini, die von dem Geiger Fritz Kreisler stammen. BR-KLASSIK begibt sich auf eine Reise durch die kompositorische Halbwelt. Eine Sendung von Julia Smilga

20:00 bis 21:30 | hr2-kultur
Graffiti in der Neuen Musik (1): Werke von Detlev Glanert, Magnus Lindberg, Unsuk Chin und Johannes S. Sistermanns

Für die einen sind sie Vandalismus, für die anderen Kunst: Graffitis. Die bild- und zeichenhaften Interventionen im öffentlichen Raum haben auch Spuren in der zeitgenössischen Musik hinterlassen.

Detlev Glanert (* 1960): „Vier Graffiti-Lieder“ (1991) für Sopran und Ensemble op. 25; Norma Enns, Sopran; Ensemble L’Art pour L’Art. (Aufnahme: 10. Februar 1992, Staatsoper Hamburg) | Magnus Lindberg (* 1958): „Graffiti“ (2009) für Kammerchor und Orchester; Helsinki Kammerchor; Sinfonieorchester des Finnischen Rundfunks; Dirigent: Sakari Oramo; (Aufnahme: 23. Mai 2009, Finlandia Hall, Helsinki) | Unsuk Chin (* 1961): „Graffiti“ (2012/13) für großes Ensemble; SWR Symphonieorchester; Dirigent: Tito Ceccherini; (Aufnahme: 7. Mai 2017, Philharmonie Köln) | Johannes S. Sistermanns (* 1955): „Wall Streets“ (2021). Elektroakustische Musik; Auftragswerk des Hessischen Rundfunks; Ursendung

Werktitel und Werkkommentare… Wir brauchen sie. Die Komponist*innen hingegen vielleicht nicht einmal. Aber ohne Namen lässt sich vieles kaum ansprechen. Über Graffiti in der Musik ließe sich kaum reden, gäbe es nicht Autor*innen, die ihre Stücke so betitelt hätten. Die Motivation, eine Komposition als Graffiti auszuweisen, dürfte für jede und jeden eine andere gewesen sein. Wahrscheinlich, weil er oder sie die anonym auf Wände, Züge oder andere Stellen im öffentlichen Raum gesprühten, mit fetten Markern geschriebenen Wörter, Tags, Symbole oder Sprüche interessant, verstörend oder aussagekräftig fand und sie ideell, mithin strukturell in die musikalische Konzeption hat einfließen lassen.

20:03 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Konzert: Litauische Nationalphilharmonie, Vilnius – Aufzeichnung vom 04.12.2021

Mikolajus Konstantinas Čiurlionis: „Kęstutis“, Symphonische Ouvertüre | César Franck: Symphonische Variationen für Klavier und Orchester op. 46 | Camille Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 2 a-Moll op. 55. Andrius Zlabys, Klavier. Litauisches Nationales Symphonieorchester. Leitung: Modestas Pitrėnas

20.04 bis 21.30 Uhr | SR2
Mouvement: Elektroakustische Kompositionen

Mit Nike Keisinger. Die Sendung „Mouvement“ erinnert an Computermusik der 1970er und 1980er Jahre – mit Kompositionen des Pioniers der elektroakustische Musik in der DDR, Georg Katzer – und stellt ihnen einige jüngere Werke des 21. Jahrhunderts gegenüber.Schon in den 1950er Jahren begannen Komponisten, sich mit elektronisch erzeugten Klängen auseinanderzusetzen. In den Anfangsjahren war das nur in speziellen elektronischen Studios möglich, in Räumen, die mit allerlei furchteinflößendem elektronischen Gerät vollgestopft waren.

Inzwischen ist die Ausstattung kleiner und erschwinglicher geworden, die Techniken haben sich verfeinert und die Möglichkeiten vervielfacht.

Georg Katzer: Preußisch Blau. Tagtraum. Erinnerung | Martin Tchiba: klang collection (Auszüge) – mit Erläuterungen des Komponisten | Claudia Robles-Angel: Blossoms | Robin Hoffmann: Maschinensingen | Susanne Stelzenbach: unsichtbar | Georg Katzer: Steinelied 1 | Steve Reich: New York Counterpoint

20:05 bis 21:00 | SWR 2
SWR2 Musikpassagen: Kronos spielt Pete Seeger – Protestsongs als Kammermusik

Von Christoph Wagner. Pete Seeger, der 2014 vierundneunzig-jährig verstarb, ist eine Ikone der amerikanischen Folkmusik. Als Hommage an den Protestsänger hat das Kronos Quartet 2020 Seegers eindrücklichste Lieder mit einer Reihe von jüngeren Folksängern und Folksängerinnen noch einmal aufgenommen. Mit von der Partie waren u. a. Sam Amidon, Nikky Finney, Meklit, Brian Carpenter und Aoife O’ Donovan. Sie gaben Songs wie „If I had A Hammer“ oder „Turn Turn Turn“ und „We Shall Overcome“, eingebettet in sanfte, manchmal auch dramatische Streichertöne, eine ganz neue Farbe.

Pete Seeger: Mbube (Wimoweh / The lion sleeps tonight | Jimi Hendrix:: Purple Haze / aus CD: Kronos Quartet – Music by Sculthorpe, Sallinen, Glass, Nancarrow, Hendrix | Harry Partch (arr. Ben Johnston): Two Studies on Ancient Greek Scales / aus CD: Kronos Quartet – Early Music | Geeshie Wylie: Last kind words | Geeshie Wylie: Musik 5, Last kind words / aus CD: Kronos Quartet – Folk Songs | George Crumb: Black Angels 2. Absence / aus CD: Kronos Quartet – Black Angels | Zoe Mulford: The President Sang Amazing Grace / CD: Kronos Quartet & Friends – Longtime Passing | Pete Seeger: Where have all the flowers gone? / aus CD: Pete Seeger – The Absolutely Essential 3CD Collection | Pete Seeger: Where have all the flowers gone? | Pete Seeger: We Shall Overcome / CD: Pete Seeger – The Absolutely Essential 3CD Collection. Pete Seeger | Kronos Quartet: If I had a hammer / aus CD: Kronos Quartet & Friends – Longtime Passing – Pete Seeger / Lee Hays | Pete Seeger: Waist Deep in the big muddy / aus CD: Kronos Quartet & Friends – Longtime Passing | Bill Steele: Garbage / aus: CD: Kronos Quartet & Friends – Longtime Passing | Florence Reece: Titel: Which side are you on?“ | Pete Seeger: Turn, Turn, Turn / aus CD: Kronos Quartet & Friends – Longtime Passing

21:05 bis 22:00 | Deutschlandfunk
JazzFacts: Gruppensound mit Gamben – Der Bassist und Komponist Florian Rynkowski und sein Projekt „Momentum“

Von Sophie Emilie Beha. Gamben in einem Jazzensemble? Das neue Album vom Bassisten Florian Rynkowski verbindet scheinbar Gegensätzliches mit angenehmer Lockerheit. Rynkowski, geboren zu DDR-Zeiten in Dresden, hat E-Bass, Kontrabass und Komposition in Weimar, Helsinki, Ghana und Köln studiert. Jetzt ist seine im Deutschlandfunk aufgenommene CD „Momentum“ erschienen. Sie verbindet Einflüsse aus Jazz, Minimal Music, Pop und zeitgenössischer Kammermusik. Schon die Besetzung ist hybrid: Das versammelte Nonett gliedert sich in drei Trios – eins aus Posaune, Tenor-Saxofonen und (Bass-)Klarinette, eins aus drei Gamben und eine Rhythmusgruppe aus präpariertem Schlagwerk, Bass und Vibrafon bzw. Marimba. In wechselnden Kombinationen sind so acht schillernde Miniaturen entstanden. Ein zentrales Gestaltungselement dabei: repetitive Strukturen wie Minimal-Muster und Ostinato-Figuren. Swingende Jazz-Riffs und mäandernde Klangflächen flechten sich unter zirkuläre Rhythmen, Anklänge an Alte Musik wechseln mit freien Ausbrüchen. Aber was wie ein Potpourri wirken könnte, fügt sich zu einem organischen Ganzen.

21:30 | hr2-kultur
Erdenlicht und Dunkelziffer – Der Komponist Karl Gottfried Brunotte Porträtiert von Ursula Böhmer

Der Frankfurter Karl Gottfried Brunotte (*1958) bezeichnet sich selbst als „Meisterschüler“ von Karlheinz Stockhausen. Er hat an der Frankfurter Musikhochschule Komposition und Kirchenmusik studiert und etwa 300 Werke geschaffen, die im Deutschen Komponistenarchiv in Dresden archiviert sind.

22:05 Uhr | Deutschlandfunk
Neue Klangwelten: Die Wiederentdeckung des Renaissancekomponisten Josquin Desprez

Am Mikrofon: Helga Heyder-Späth. In der Zeit um 1500 prägten franko-flämische Sänger-Komponisten die europäische Musikwelt. Einer der prominentesten unter ihnen war Josquin Desprez. Seine kunstvollen und dicht komponierten Vokalwerke galten schon im 16. Jahrhundert als herausragend und waren ungewöhnlich weit verbreitet. Im Zuge der Alte-Musik-Bewegung entdeckte man Josquins Werke Mitte der 1950er-Jahre auch für den Schallplattenmarkt und experimentierte mit unterschiedlichen Aufführungsansätzen. Mal solistisch, mal mit Chor, mal unter Verwendung von Instrumenten, mal a cappella wurde seine Musik eingespielt. Die Sendung wirft einen Blick darauf, wie sich Musikerinnen und Musiker in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts diesem Ausnahmemusiker der Renaissance näherten.

22:05 bis 23:00 | BR-KLASSIK
Horizonte: Musik der Gegenwart

Dorothee Eberhardt: „Solar“ (Elisabeth Weinzierl, Flöte; Ulrike Bittner, Violoncello; Micaela Gelius, Klavier); Gloria Coates: Symphonie Nr. 7 (Stuttgarter Philharmoniker: Georg Schmöhe); Dorothea Hofmann: „Magnificat“ (Alice Oskera-Burghardt, Mezzosopran; Münchner Rundfunkorchester: Sian Edwards)

23:03 – 24:00 | Ö1
Auf Rollen durch Soundlandschaften beim ORF musikprotokoll – musikprotokoll 2021. tingles & clicks, die Installation

Während der Corona-Pandemie wurden viele Kunstprojekte aus dem physischen Raum ins Internet verlagert, um in der öffentlichen Wahrnehmung präsent zu bleiben. Das ORF musikprotokoll im steirischen herbst ging mit „tingles & clicks“ den umgekehrten Weg: 2020 wurde es als Online-Arbeit konzipiert, zur heurigen Festivalausgabe wurde das Projekt nun als interaktive Installation im Grazer MUMUTH realisiert. Die verlorene Körperlichkeit stand im Zentrum. Die Besucher/innen bewegten sich auf Rollbrettern liegend durch die vier mal vier Meter großen Felder der Soundlandschaften. Dabei wurden sie von einem Trackingsystem erfasst, um mit den virtuellen Soundobjekten interagieren zu können. Astrid Schwarz ist durch die Installation gerollt und hat Klangumgebungen von Andrea Sodomka, Svetlana Maraš, Marco Donnarumma, Natasha Barrett, Karlheinz Essl (UA), Martina Claussen (UA) und dem Kollektiv von Lain Iwakura, Korin Rizzo, Leonie Strecker und Nico Mohammadi (UA) erkundet.  Gestaltung: Astrid Schwarz

23:05 bis 00:00 | BR-KLASSIK
Jazztime: All that Jazz – Kindliches Gemüt und immenser Intellekt – der Keyboarder Roberto Negro

Moderation und Auswahl: Ssirus W. Pakzad. Der Keyboarder Roberto Negro stammt aus Turin, wuchs aber im Kongo auf, wo er eine französische Schule besuchte. Studiert hat er in Frankreich. Mit eigenen Bands wie „DaDaDa“ oder „Papier Ciseau“ spielt er eine Musik, die voller Überraschungen und ungeahnter Wendungen steckt, führt Kompositionen auf, die sowohl viel kindliches Gemüt als auch immensen Intellekt verraten. Neuerdings ist Robert Negro Teil von „Louise“, einem europäisch-amerikanischen Allstar-Projekt um den französischen Sopransaxofonisten Emile Parisien.