mo – 06.12.2021 – im radio

09:05 Uhr | Deutschlandfunk
Kalenderblatt: Vor 125 Jahren: Der amerikanische Liedtexter Ira Gershwin geboren

Stars wie Judy Garland, Frank Sinatra und Ella Fitzgerald interpretierten seine Songtexte, und für seinen Bruder George schrieb Ira Gershwin das Libretto zu der Oper „Porgy and Bess“. Am 6. Dezember 1896 wurde der Komponist als Israel Gershowitz in New York City geboren.

10:08 Uhr | Deutschlandfunk
Kontrovers: 2G, Kontaktbeschränkung, Impfpflicht – Auswege aus der Corona-Pandemie?

Gesprächsgäste: Thorsten Frei, MdB, CDU, stellvertretender Fraktionsvorsitzender | Axel Schäfer, MdB, SPD, stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Europarat | Dr. Dr. Martin Stürmer , Virologe, Leiter IMD-Labor Frankfurt/M.. Am Mikrofon: Silvia Engels

19:05 bis 20:00 | Deutschlandfunk Kultur
Zeitfragen: Politik und Soziales – Magazin – Paragraf 218 Ungewollt schwanger – und jetzt? – Ein Ost-West-Vergleich

Von Linda Peikert. Ab 1972 durften Frauen in der DDR innerhalb der ersten zwölf Wochen selbstbestimmt entscheiden, ob sie eine ungewollte Schwangerschaft austragen wollen. Es gab keine Pflichtberatung, keine Kriminalisierung. Warum ist das im wiedervereinigten Deutschland bis heute nicht möglich?

19:15 Uhr | Deutschlandfunk
Andruck – Das Magazin für Politische Literatur

Benedikt Weibel: „Wir Mobilitätsmenschen. Wege und Irrwege zu einem nachhaltigen Verkehr“, NZZ Libro |Doris Kleilein, Friederike Meyer (Hg.): „Die Stadt nach Corona“, Jovis Berlin   | Grischa Stanjek u.a. (Hg.): „Der Halle-Prozess: Mitschriften“, Spector Books | Brendan Simms, Charlie Laderman: „Fünf Tage im Dezember. Von Pearl Harbor bis zur Kriegserklärung Hitlers an die USA – Wie sich 1941 das Schicksal der Welt entschied“, DVA | Uta von Arnim: „Das Institut in Riga. Die Geschichte eines NS-Arztes und seiner Forschung“, Nagel & Kimche. Am Mikrofon: Catrin Stövesand

19:30:00 | Ö1
Cyrille Aimée & Band im September 2021 im Wiener Porgy & Bess

Im Lockdown sei ihr New Orleans zu trist geworden, also habe sie kurzerhand ein Stück Land in Costa Rica gekauft und im Dschungel ein Haus gebaut, erzählte Cyrille Aimée dem staunenden Konzertpublikum im Wiener Jazzclub Porgy & Bess, wo die französische Jazzsängerin am 12. September 2021 nach einigen pandemiebedingten Verschiebungen endlich mit ihrem Quartett auf der Bühne stehen konnte.  In Costa Rica habe sie auch zwei Musiker ihrer Band kennengelernt, verriet Aimée weiter, nämlich den Bassisten Lex Warshawsky und den Schlagzeuger und Perkussionisten Pedro Segundo. Am Fazioli-Flügel im ausverkauften Porgy & Bess saß der zu Recht stürmisch bejubelte französische Pianist Thomas Enhco, den Cyrille Aimée noch aus der Zeit kennt, bevor es die Vokalistin von Frankreich über New York nach New Orleans zog.

Die zierliche Französin mit dem Wuschelkopf sang unkapriziös und authentisch, voll Herzblut und Lebensfreude Lieder aus eigener Feder sowie Jazzstandards und Musicalsongs von Stephen Sondheim. Auch „Rupert the Looper“, wie Cyrille Aimée ihre Loopingstation liebevoll nennt, kam zum Einsatz und unterstützte die auch in funkensprühenden Scat-Soli glänzende Sängerin bei weiteren beeindruckenden Darbietungen ihrer vokalen Kunst. Ein Konzertabend mit einem jungen, quirligen Quartett, das umwerfend musizierte, und dessen Mitglieder sich gegenseitig zu Höhenflügen anspornten und das Wiener Publikum in einen Ozean der „good vibes“ tauchen ließen.

20:00 | hr2-kultur
Zum 500. Todesjahr – Musik von Josquin Desprez aus Antwerpen

Moderation: Petra Fehrmann. Paul van Nevel dirigiert das Huelgas-Ensemble. Josquin Desprez schuf seine Musik in den Jahrzehnten um 1500, war ein Meister der kunstvoll-sprechenden Polyphonie und steht – so der Musikforscher Helmuth Osthoff – für „die Überwindung des mittelalterlichen Rationalismus zugunsten einer Vermenschlichung der Musik“.

20.04 | WDR 3
Konzert: Landesjugendorchester NRW – „Weltreligionen“

Vom Schöpfungschaos bis zur vollendeten Balance – Das Landesjugendorchester NRW widmet den Weltreligionen ein symphonisches Programm. Zwei Sätze einer Sinfonie können manchmal alles umfassen. Zum Beispiel in Franz Schuberts „Unvollendeter“. Steckt in ihrer perfekten Balance vielleicht sogar ein ans Religiöse grenzendes Empfinden von Vollkommenheit? Die Frage nach der Transzendenz und ihrer musikalischen Darstellung beschäftigt das Landesjugendorchester NRW in seinem Programm „Weltreligionen“. Haydns „Schöpfung“ steht am Beginn, danach geht Bassem Hawar in einer Auftragskomposition der Frage nach, wie es klingt, wenn viele islamische Pilger bei der Umrundung der Kaaba in Mekka gleichzeitig beten. Und der Komponist Ernest Bloch hat sich durch die Texte des Buches Kohelet zu seiner hebräischen Rhapsodie „Schelomo“ inspirieren lassen, in der der biblische König Salomo ein Zwiegespräch mit seinem Volk führt. Solocello und Orchester bilden diesen Dialog ab.

Joseph Haydn: Die Vorstellung des Chaos, aus „Die Schöpfung“, Hob XXI:2 | Bassem Hawar: Hadjidj – Die Pilgernden, Uraufführung | Ernest Bloch: Schelomo, Hebräische Rhapsodie | Franz Schubert: Sinfonie h-Moll, D 759 „Unvollendete“. Gabriel Schwabe, Violoncello; Landesjugendorchester NRW, Leitung: Emanuel Dantscher. Aufnahme aus dem Klaus-von-Bismarck-Saal des Kölner Funkhauses

21:30 Uhr | Deutschlandfunk Kultur
Einstand: Ernsthaft?! – Witz und Wahn in Liedern von Zemlinsky, Schönberg und Daigger

Im Gespräch mit der Mezzosopranistin Alice Lackner und der Pianistin Imke Lichtwark

Berlin um 1900. Die Stadt wächst rasant. Das Leben pulsiert. Die Menschen vergnügen sich in Gartenlokalen, im Kino oder auch im Theater. In der Alexanderstraße 40 eröffnet Ernst von Wolzogen sein „Überbrettl“, Deutschlands erstes literarisches Kabarett. Das Publikum strömt in Scharen herbei. Das Theater wird Stadtgespräch. Komponisten wie Alexander Zemlinsky und Arnold Schönberg schreiben Brettl-Lieder.

Die Mezzosopranistin Alice Lackner und die Pianistin Imke Lichtwark erzählen auf ihrem Debütalbum die Geschichte des „Überbrettl“ und tragen sie mit Liedern von Sven Daigger in unsere Zeit.

23:30 bis 00:00 | NDR Kultur
Jazz – Round Midnight: Jazz Klassiker: I Got Rhythm (Gershwin)

Round Midnight ist der Platz für Hintergrundgeschichten, ausführliche Portraits und Talks mit jungen Talenten und Jazz-Legenden.

In der Sendung erzählen Autorinnen und Autoren die Geschichten bekannter Jazz-Titel, gehen der Beziehung von Jazz und klassischer Musik nach und nehmen mit auf spannende Reisen in die Grenzgebiete von Jazz, Tango, Salsa oder Flamenco, in Jazz-Epochen wie Swing, Bebop und Fusion oder in die Geschichte berühmter Labels wie Blue Note und in die Aktualität kultureller und politischer Themen wie Black Lives Matter.

23:00 bis 00:00 | rbbKultur
Musik der Gegenwart: Neue Musik aktuell

Moderation: Andreas Göbel

23:03 – 24:00 | Ö1
Quatuor Diotima spielt Furrer bei Wien modern (1/4) –Das Streichquartett Nr. 1 von Beat Furrer

Mit drei Uraufführungen, zwei österreichischen Erstaufführungen, sämtlichen Streichquartetten und zwei Abenden als Dirigent widmete das vierwöchige Festival Wien modern einem der bedeutendsten lebenden Komponisten, Beat Furrer in seiner diesjährigen Ausgabe einen Schwerpunkt. Die vier Streichquartette, darunter auch die Uraufführung des zuletzt komponierten, werden nun jeweils in einer „Zeit-Ton“-Sendung in chronologischer Reihenfolge präsentiert, dramaturgisch eingebettet in Werke anderer Komponist/innen, die Furrers Zyklus ergänzen – darunter die Uraufführung eines Streichquartetts von Olga Neuwirth, für das der Maler Georg Baselitz seinen Text „Nicht nee nee nee nicht no“ selbst eingesprochen hat.

Als Interpret dieser herausfordernden Stücke war das Pariser Quatuor Diotima im Wiener Konzerthaus und im Musikverein zu Gast und setzte damit seine Reihe an Gesamtaufführungen – zuletzt Schönbergs Quartette vor fünf Jahren – fort. Das Ensemble, 1996 von Absolventen des Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris gegründet, zählt zu den weltweit gefragtesten Formationen zeitgenössischer Musik und hat mit vielen Komponistinnen und Komponisten unserer Zeit zusammengearbeitet.

Die Entstehungszeit der Streichquartette Beat Furrers erstreckt sich von 1984 bis heute. Anhand dieser exemplarischen Stücke lässt sich seine kompositorische Entwicklung in der konzentrierten Dichte des Quartetts kursorisch ableiten: Im ersten Streichquartett setzt Furrer streckenweise die freie Mobileform ein, die die MusikerInnen zu Mitgestalter/innen im Ablauf und der Reihenfolge von bestimmten Passagen macht, eine Technik, die Furrers prägender Lehrer Roman Haubenstock-Ramati entwickelt hat. Im zweiten kommt dem Geräusch eine immer größer werdende Bedeutung zu. Im dritten, dem längsten mit knapp 50 Minuten, lässt er sich auf die Struktur der Klänge ein und lässt daraus die Komposition erwachsen. Und schließlich die knapp zwanzigminütige Uraufführung, in der Furrer nach neuen Formen der melodischen Gestaltung sucht.

Allen vier Streichquartetten ist gemeinsam, so Andreas Karl im Wien Modern-Katalog, „dass sie teils radikaler als in anderen Stücken, formale Prinzipien erproben und formulieren, die Furrer über mehrere Jahre hinweg beschäftigten. Gerade wegen der klanglichen Homogenität und Vertrautheit der Streichquartettformation und ihrer Klänge gelingt es Furrer dort, diese Prinzipien in ausgesprochener Klarheit zu formulieren.“

Beat Furrer, 1954 in der Schweiz geboren, lebt und wirkt seit seinem Studium in Österreich. Er ist Mitbegründer des Klangforum Wien, das er viele Jahre geleitet hat, und ist seit 1991 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Graz. Gemeinsam mit Ernst Kovacic gründete er in Graz die internationale Ensemble- und Komponistenakademie für zeitgenössische Musik impuls. Mehrfach ausgezeichnet, erhielt Beat Furrer 2014 den Großen Österreichischen Staatspreis für Musik und zuletzt 2018 den Ernst von Siemens Musikpreis. Gestaltung: Marie-Therese Rudolph